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Papain – das Enzym aus der Papaya

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Artikel Aktualisierung: 17.2024

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Papain ist ein Enzym, das hoch konzentriert vor allem in den Fruchtkernen und der Schale der Papaya vorkommt. Als proteolytisches Enzym, kann Papain Eiweiße spalten und wurde aufgrund dieser Fähigkeit schon in der traditionellen Volksmedizin eingesetzt.


 

Was ist Papain und woher kommt es?1

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Papain ist ein Enzym aus der Papaya (Carica papaya). Die Frucht galt schon bei den indigenen Völkern als wertvolles Heilmittel. Geschätzt wurde sie als Lieferant eines der verträglichsten Magen- und Verdauungsmittel. Außerdem wurde sie in der traditionellen Heilkunde für Asthma, Diarrhöen und Wurmbehandlungen eingesetzt. Durch das enthaltene Papain besitzt die Papaya eine enzymatische Wirkung, die auch in der Nahrungszubereitung als Zartmacher für Fleisch genutzt wird.

Das Enzym zählt wie viele andere zu den Endopeptidasen und ist in der Lage Proteine (Eiweiße) zu spalten. Gewonnen wird es aus dem Milchsaft der unreifen Früchte der Papaya-Pflanze, die auch als Melonenbaum bekannt ist. Außerdem kommt es in hoher Konzentration auch in den Kernen der Frucht vor.

Die Einsatzgebiete des Papaya-Enzyms erstrecken sich aber nicht nur über die Volksheilkunde, sondern auch über die Textilherstellung, Gerberei und Bierherstellung. Dort wird Papain dafür genutzt, das Schrumpfen und Verfilzen von Wolle und Seide zu verhindern, zur Enthaarung und Gerben von Häuten und um Trübungen aus dem Bier zu entfernen.


 

Was bewirkt Papain im menschlichen Körper?

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Das Papaya-Enzym wird in der Naturheilkunde innerlich bei Verdauungsschwäche und als Entwurmungsmittel und äußerlich zur Wundheilung eingesetzt. Aber wie wirkt Papain im menschlichen Körper genau?

Durch die proteolytischen, also eiweißspaltenden Fähigkeiten unterstützt das Enzym z.B. die Verdauung von Fleisch.2 Dabei spaltet es die Myofibrillen, den Hauptbestandteil der Muskulatur. In der Bekämpfung von Parasiten (Würmern) schädigt Papain die äußeren Strukturen der Parasiten, wodurch diese in weiterer Folge zugrunde gehen.3 Im Magen-Darm-Trakt entfaltet Papain seine Wirkung aufgrund der hohen pH-Toleranz (pH 3 – 12) sowohl im sauren als auch im basischen Milieu des Verdauungstrakts. Darüber hinaus wirkt Papain wie andere proteolytische Enzyme auch systemisch im Körper. Denn proteolytische Enzyme können über die Darmschleimhaut resorbiert werden und binden im Blut an sogenannte Antiproteasen. Dieser Vorgang ist wichtig, um eine unkontrollierte proteolytische Wirkung im Körper zu unterbinden und körpereigenes Gewebe zu schützen.4 Der Komplex aus Protease (proteinspaltendes Enzym) und Antiprotease kann im Körper unter anderem helfen Entzündungen zu regulieren.

Unterstützung der Wundheilung

Schon in der Naturheilkunde wurde der Milchsaft der Papaya äußerlich zur Wundheilung angewendet. Heute weiß man, dass das Enzym Papain die Wundheilung durch seine proteolytischen Fähigkeiten unterstützt, da es nekrotische und fibrinöse Beläge in der Wunde abbaut. Dadurch wirkt es wundreinigend. Außerdem zeigt Papain antibakterielle Eigenschaften.

Wirkung als Antioxidans

Die Papaya gilt als reichhaltige Quelle von Antioxidanzien und zeigt klare antioxidative Eigenschaften, die auch durch das Enzym Papain zu tragen kommen5,6.

Ein Antioxidans ist eine chemische Verbindung, die in der Lage ist, freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Wenn freie Radikale im Körper zu zahlreich werden entsteht oxidativer Stress. Dieser kann zu Schäden an Zellen, DNA und anderen wichtigen Molekülen führen und das Risiko für chronische Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Alzheimer erhöhen. Zu den freien Radikalen zählen etwa reaktive Sauerstoffspezies (ROS) oder Wasserstoffperoxid (H2O2). Antioxidanzien, bzw. antioxidativ wirkende Enzyme, wie Papain können freie Radikale abfangen und ihre schädlichen Auswirkungen verhindern oder zumindest reduzieren.

Unterstützung der Tumorbehandlung

Auch auf Krebszellen scheint die Papaya-Frucht Effekte zu haben. In Studien zeigte sich, dass ein Extrakt aus der Carica papaya das Wachstum und die Vermehrung (Proliferation) von Krebszellen unterdrücken kann. Auch in weiteren Studien wurde die Wirkung von Papain auf Krebszellen untersucht. In einer Doktorarbeit der Uni Tübingen konnte gezeigt werden, dass proteolytische pflanzliche Enzyme, darunter Papain, in vitro eine antitumoröse Wirkung auf CCC-Zellen (Cholangiozelluläres Karzinom) zeigen.7

Zur Standardbehandlung von Krebs zählt in den meisten Fällen eine Strahlen- oder Chemotherapie. Diese stellt für die Patienten eine enorme Belastung dar, da sie mit starken Nebenwirkungen einhergeht. Die Reduktion der Nebenwirkungen ist daher von entscheidender Bedeutung in der täglichen Praxis. Aus diesem Grund beschäftigen sich viele Studien mit Möglichkeiten, die Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapien zu verringern.

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Mögliche Nebenwirkungen von Papain in der Enyzmtherapie

Die orale Enzymtherapie wird generell sehr gut vertragen. Gelegentlich können Nebenwirkungen wie leichte gastrointestinale Beschwerden (Durchfall, Blähungen, …) auftreten.

Bei Allergien gegen Papaya kann es, aufgrund des enthaltenen Papains zum Auftreten von allergischen Reaktionen kommen. Bei einer bekannten Allergie gegen die Papaya-Frucht wird daher von einer Einnahme abgeraten.

Die gleichzeitige Anwendung von Medikamenten, die die Blutgerinnung beeinflussen (Antikoagulanzien und/oder Thrombozytenaggregationshemmer), darf nur nach sorgfältigem Abwägen des Nutzen-Risiko-Verhältnisses und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.


 

Anwendung von Papain als orale Enzymkombination

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Um eine vorzeitige Wirkung und Verdauung im Magen zu vermeiden, wird Papain als Bestandteil von Wobe-Mucos in magensaftresistenten Tabletten verabreicht. Diese Tabletten sollten niemals zerkaut, sondern im Ganzen eingenommen werden, um eine schnelle Aufnahme der Enzyme ins Blut zu ermöglichen.

Die Einnahme von Papain in Wobe-Mucos erfolgt in Abstand zu den Mahlzeiten (mindestens 30 Minuten vor oder 90 Minuten nach dem Essen). Während einer Chemo- und/oder Strahlentherapie sollen täglich 3 x 4 Tabletten Wobe-Mucos verzehrt werden. Nach einer Chemo- und/oder Strahlentherapie kann der Verzehr auf 3 x 2 Tabletten Wobe-Mucos täglich reduziert werden.


 

Weitere Produkte mit dem Enzym Papain

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Quellenverzeichnis:

  1. Springer; Papain - Lexikon der Biologie; https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/papain/49232; abgerufen am 11.12.2023
  2. Lee S.Y. et al.; Methods for improving meat protein digestibility in older adults; Journal of Animal Science and Technology 2023; 65(1):32-56
  3. Moraes D. et al.; In vitro efficacy of latex and purified papain from Carica papaya against Strongyloides venezuelensis eggs and larvae; Revista do Instituto de Medicina Tropical de Sao Paulo 2017; 59
  4. Schön C.; Enzympräparate unter der Lupe; Deutsche Apotheker Zeitung; https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2013/daz-22-2013/enzympraeparate-unter-der-lupe; abgerufen am 11.12.2023
  5. Kong Y.R. et al.; Beneficial role of carica papaya extracts and phytochemicals on oxidative stress and related diseases: A mini review; Biology 2021; 10(4)
  6. Silva C.R.D. et al.; Genotoxic and cytotoxic safety evaluation of papain (Carica papaya L.) using in vitro assays; Journal of Biomedicine and Biotechnology 2010; 2010
  7. Müller A.; Antitumoröse Wirkung von Bromelain und Papain auf humane Zellen des Cholangiokarzinoms; Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin; Medizinische Fakultät Eberhard Karls Universität Tübingen; S.52 ff.; https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/78980/Dissertation.pdf?sequence=1&isAllowed=y