Arthrose in der Hüfte
Anwendungsgebiete: Arthrose in der Hüfte
- Was passiert bei einer Hüftarthrose?
- Ein wichtiges Gelenk: Die Hüfte
- Typische Symptome einer Hüftarthrose
- Verlauf und Stadien einer Arthrose in der Hüfte
- Häufige Ursachen von Arthrose in der Hüfte
- Einzelheiten zur Diagnose-Stellung
- Informationen zur Behandlung einer Coxarthrose
- Künstliches Hüftgelenk: Wann sollten Patienten darüber nachdenken?
- Werden Sie aktiv: Vorbeugung gegen Schmerzen in der Hüfte
Arthrose in der Hüfte – Coxarthrose Symptome, Ursachen, Behandlung & Hüftarthrose Übungen
Die Hüfte ist als Gelenk für viele Bewegungen des menschlichen Körpers verantwortlich. Sie bildet den Übergang zwischen den Beinen und dem Oberkörper und macht das natürliche Laufen, das Anwinkeln der Beine und viele weitere Bewegungen erst möglich. Nach dem Kniegelenk ist das Hüftgelenk das zweitgrößte Gelenk unseres Körpers. Es muss einen großen Teil des Körpergewichts tragen. Wie wichtig eine intakte Funktion des Gelenks ist, zeigt sich häufig erst bei Fehlfunktionen, Gelenksteifigkeit und Schmerzen. Diese treten besonders häufig im Rahmen einer altersbedingten Hüftarthrose auf. Nach der Kniearthrose die zeithäufigste Form der degenerativen Gelenkerkrankung. Nicht umsonst werden pro Jahr fast 200.000 künstliche Hüftgelenke implantiert.
Die Abnutzung des Knorpels der Hüftpfanne und des Hüftkopfes ist zunächst eine normale alters- und verschleißbedingte Erscheinung und beschränkt sich anfangs auf kleine Bereiche der Knorpelschicht. Es entstehen kleine Risse und der Knorpel wird rauer und zunehmend dünner, was jedoch zu Beginn kaum Beschwerden verursacht. Aber die Gelenkinnenhaut entzündet sich dadurch. Die dabei freigesetzten Botenstoffe beschleunigen die weitere Degeneration des Knorpels. Der Begriff "Gelenkverschleiß" ist hier übrigens irreführend. Denn nicht die Bewegung ist es, die zur Degeneration der Knorpelschicht führt, sondern viel mehr der Bewegungsmangel bzw. falsche Bewegungsabläufe. Ganz im Gegenteil: Bewegung ist Fundament der Prophylaxe und Arthrose-Behandlung. Nur sie versorgt den Knorpel mit Nährstoffen und verteilt die wichtige Gelenkschmiere gleichmäßig.
Mit den Jahren und durch verschiedene Risikofaktoren nimmt die Degeneration des Knorpels immer weiter zu. Der zunehmende Knorpelschaden kann mit der Zeit zu den typischen Symptomen einer Arthrose der Hüfte führen: Hüft- und Leistenschmerzen, sowie Schmerzen beim Aufstehen und Losgehen (Anlaufschmerzen) und beim Treppenabstieg. Kurzum: Schmerzen bei Bewegung. Grund genug sich darüber zu informieren, ob und wie der Verschleiß ausgebremst und einer Arthrose vorgebeugt werden kann. Denn im schlimmsten Fall werden die Schmerzen chronisch und das Hüftgelenk versteift vollständig.
Erst wenn der Knorpel nahezu vollständig degeneriert ist und es neben dem allgemeinen Verschleiß zunehmend zu Schmerzen bzw. Entzündungen der Gelenke und eingeschränkter Beweglichkeit kommt, spricht man von einer Arthrose. Die schwerste Form ist die sog. aktivierte Arthrose. Dabei schwillt das entzündete Gelenk teilweise an und verursacht starke Schmerzen, die später auch in Ruhephasen oder z.B. in der Nacht anhalten, auf jeden Fall aber während der Bewegung immer präsent sind. Aber bis es soweit ist, vergehen häufig Jahre, die bis dahin nahezu beschwerdefrei verlaufen können. Schmerzen treten erstmal nur beim Beginn einer Bewegung auf und lassen dann schnell nach. Diese Phase wird auch als ruhende Arthrose bezeichnet. Ob und wann aus einer ruhenden Arthrose eine aktivierte Arthrose wird, hängt von verschiedenen Risikofaktoren (vor allem Übergewicht und Überlastung, so wie Fehlbelastung / Fehlstellungen) und auch genetischer Veranlagung ab.
Generell kann die altersbedingte Degeneration des Knorpels in jedem der knapp 100 Gelenke des menschlichen Körpers auftreten. Hüfte und Knie sind jedoch mit Abstand am häufigsten betroffen, da sie im Alltag besonders stark beansprucht werden und den Großteil des Körpergewichts tragen. Der medizinische Ausdruck für eine Arthrose der Hüfte ist „Coxarthrose“, abgeleitet vom lateinischen Wort „coxa“ für „Hüfte“. Diese ist nicht heilbar, jedoch können die chronischen Schmerzen gelindert, und die weitere Degeneration des Knorpels verlangsamt werden. Bildgebende Verfahren wie Röntgenbilder ermöglichen eine sichere Diagnose einer Arthrose, da sie zum Beispiel anhand sichtbarer Merkmale wie Osteophyten und einem kleiner werden Gelenkspalt erkannt werden kann.
Wir erklären Ihnen, was es mit dieser Art von Gelenkschmerzen und Entzündungen auf sich hat. Welche Ursachen und Symptome gehen mit einer Arthrose einher? Wie kann man mit konservativen Therapien, der Enzymtherapie und anderen Maßnahmen eine Coxarthrose behandeln und Gelenkschmerzen lindern? Wie bleibt man trotz Arthrose in der Hüfte beweglich? Kann man den weiteren Gelenkverschleiß ausbremsen oder einer Hüftarthrose sogar vorbeugen? Und welche Faktoren erhöhen das Risiko auf eine Arthrose? Diese und weitere Fragen beantworten wir auf dieser Seite.
Was passiert bei einer Hüftarthrose?
Als Arthrose bezeichnet man den schmerzhaften Verschleiß der Gelenke, welcher durch die zunehmende Abnutzung des Gelenkknorpels entsteht. Anfangs ist nur der Knorpel betroffen, während im weiteren Verlauf auch Bänder, Knochen, Gelenkkapseln, Muskulatur und Gelenkschleimhaut beeinträchtigt werden können. Dann sprechen Mediziner auch von einer Osteochondrose.
Wird das Gelenk weiterhin stark belastet oder gar überlastet, können sich diese vereinzelt betroffenen Bereiche des Hüftgelenks schnell vergrößern, schlimmstenfalls bis zu einer vollständigen Abnutzung des Knorpels. In einzelnen Fällen kommt es zu einer vollständigen Versteifung des Gelenks, so dass die Beweglichkeit beim Laufen und das sichere Stehen erheblich eingeschränkt sind. Verschiedene Risikofaktoren beschleunigen dabei den Gelenkverschleiß.
Der Knorpel dient der gleichmäßigen Verteilung des Drucks auf Knochen und Gelenke, der bei Bewegung und durch das Körpergewicht entsteht. Dies gelingt der Knorpelschicht, indem ihr Bindegewebe Wasser bindet, um elastisch zu bleiben. So fungiert der Gelenkknorpel der Hüfte als Stoßdämpfer und verhindert - zusammen mit der Gelenkschmiere - die direkte Reibung zwischen Gelenken und Knochen. Genauer gesagt: die direkte Reibung zwischen den Knochen des Hüftkopfes am Oberschenkel und der Hüftpfanne des Beckens (Gelenkpfanne, auch "Acetabulum"). Dabei umgibt die Gelenkpfanne den Oberschenkelkopf fast vollständig. Die schmerzfreie Beweglichkeit des knöchernen Gelenkpaars wird nur dadurch ermöglicht, dass die Knochen von einer Knorpelschicht überzogen sind, welche elastisch ist, den Druck gleichmäßig verteilt und die direkte Reibung verhindert. Im Laufe der Zeit unterliegt diese Knorpelschicht ganz natürlichen Abnutzungserscheinungen (Verschleiß oder Degeneration).
Durch die sog. Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) wird der Knorpel mit Nährstoffen versorgt, welche diese wiederum über die Durchblutung aufnimmt. Durch sie bleibt der Knorpel widerstandsfähig und abgenutzte Knorpelschichten können sich regenerieren. Außerdem ermöglicht die Gelenkschmiere zusätzlich das reibungslose Gleiten der Gelenke.
Doch im Alter nimmt die Regenerationsfähigkeit ab, da dem Körper die Regeneration mit höherem Lebensalter schwerer fällt. Abgenutzter Gelenkknorpel regeneriert also langsamer, oder gar nicht mehr. Durch die ständige Belastung werden einzelne Knorpelbereiche „aufgeraut“, d.h. ein paar vereinzelte Stellen sind betroffen.
Zudem nehmen mit zunehmendem Alter der Wassergehalt und damit die Elastizität des Knorpels ab, da das Bindegewebe immer weniger Wasser binden kann. Im Gesicht kennt jeder von uns diese altersbedingte Erscheinung: Falten. Und was an der Hautoberfläche geschieht, das geschieht auch in den Gelenken. Der Knorpel wird rauer, verliert an Elastizität und die Knorpelschicht wird immer dünner. Und je weniger elastisch und tragfähiger die Knorpelschicht, desto stärker wirkt die Last, z.B. durch Bewegungen und Körpergewicht, auf einen nur kleinen Bereich der darunter liegenden Knochen ein. Denn dieser Druck wird nicht mehr gleichmäßig verteilt. Die Knorpelschicht kann immer schlechter dämpfen, bis Gelenke und Knochen kaum noch durch die Knorpelschicht getrennt werden. Irgendwann reiben sie schließlich direkt aneinander.
Dadurch erhöht sich auch der Druck auf den unter dem Knorpel liegenden Knochen. Dieser verändert sich mit der Zeit, was im Röntgenbild klar erkennbar ist. Es kommt zu sog. subchondralen Sklerosierungen; Verdichtungen und Verhärtungen des Knochens. Um den gestiegenen Druck auszugleichen bleibt dem Knochen zudem nur die Möglichkeit, seine Fläche zu vergrößern. Es bilden sich Osteophyten, knöcherne Auswüchse, die im Röntgenbild ebenfalls klar erkennbar sind. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie die Beweglichkeit des Hüftgelenks zusätzlich einschränken, was wiederum den Verschleiß des wenigen verbliebenden Knorpels beschleunigt. Denn die Gelenkflüssigkeit kann sich nur durch die Bewegung des Gelenks verteilen, um das Gleiten der Gelenke zu ermöglichen und den Knorpel mit Nährstoffen zu versorgen. Nimmt die Bewegung ab, wird auch die Produktion und Verteilung der Synovialflüssigkeit gedrosselt und damit auch die Nährstoffversorgung für den Gelenkstoffwechsel. Der Knorpel degeneriert noch schneller und verliert an Widerstandsfähigkeit.
Eine Hüftarthrose entwickelt sich also über Jahre ohne merkliche Beschwerden. Erst wenn die Knorpelschicht stark und irreparabel beschädigt ist, kommt es zu ersten mitunter schmerzhaften Symptomen und Entzündungen. Die ersten Gelenkschmerzen (Anlaufschmerzen, z.B. nach dem Aufstehen, beim Losgehen oder beim Herabsteigen einer Treppe) treten auf und die Beweglichkeit der Gelenke wird eingeschränkt. Auch die Produktion der Gelenkflüssigkeit nimmt im Alter ab, wodurch das Gleiten der Gelenke zusätzlich erschwert wird und der Knorpel mit weniger Nährstoffen versorgt wird. Das allein beschreibt aber noch keine Coxarthrose und ist im höheren Alter völlig normal. Behandlungsbedarf besteht erst dann, wenn die Bewegungsfähigkeit und Belastbarkeit des Hüftgelenks deutlich schlechter ist, als es für das Alter der Betroffenen zu erwarten wäre.
Sekundäre oder primäre Arthrose der Hüfte?
Ist die Ursache für den Verschleiß nicht bekannt, spricht man von einer primären Hüftarthrose. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einen altersbedingten Verschleiß oder frühzeitigen abnutzungsbedingten Verschleiß handelt, z.B. durch übermäßige Belastung. Erste Anzeichen treten häufig ab dem 45. bis 50. Lebensjahr auf, teilweise aber auch früher. Mögliche Ursachen und Risikofaktoren für vorzeitigen Gelenkverschleiß sind vor allem Übergewicht, Bewegungsmangel, Überlastung und Fehlstellungen. Typisch für die primäre Arthrose ist, dass sie beidseitig auftritt, da der Verschleiß beide Seiten des Hüftgelenks gleichmäßig betrifft.
Von einer sekundären Arthrose der Hüfte spricht man, wenn die Ursache eindeutig zu identifizieren ist. Sie tritt also häufig alters- und verschleißunabhängig auf und meist vor dem 50. Lebensjahr. Mögliche Ursachen sind Fehlbildungen, Unfälle oder entzündliche Vorerkrankungen. Anders als die primäre Arthrose tritt sie häufig einseitig auf, nämlich auf der Seite des Hüftgelenks, welches durch die Verletzung oder Vorerkrankung beeinträchtigt wurde. Auch bestimmte Krankheiten erhöhen das Risiko auf eine sekundäre Hüftarthrose, z.B. ein Typ-2-Diabetes.
In beiden Fällen leiden Betroffenen mit der Zeit unter so starken Schmerzen, dass die Lebensqualität abnimmt und es zu Bewegungsmangel kommt. Schmerzbedingter Bewegungsmangel ist das größte Problem der Arthrose, denn durch ihn beschleunigt sich die Degeneration des Knorpels zusätzlich, wodurch der Gelenkschmerz weiter zu- und die Bewegungsfähigkeit noch weiter abnimmt. Bewegung und Sport trotz Arthrose sind entscheidende Faktoren für die erfolgreiche Verlangsamung der Degeneration und die Schmerzlinderung.
Trotz Coxarthrose und Schmerzen in Bewegung bleiben
Aber Betroffene bewegen sich zunächst immer weniger. Durch den daraus resultierenden Bewegungsmangel wird wiederum noch weniger Gelenkflüssigkeit produziert. Der Verschleiß beschleunigt sich dadurch zusätzlich. Ein Teufelskreis. Auch kann eine Arthrose entzündlich "aufflammen", was zu besonders starken Schmerzen führt, die auch in Ruhephasen und in der Nacht anhalten. Die direkte Reibung der Knochen führt zu diesen Entzündungen. Auch Schleimbeutelentzündungen begleiten eine Arthrose häufig. Durch die Durchblutung werden Entzündungsherde normalerweise mit entzündungshemmenden Stoffen versorgt, während die entzündlichen und schädlichen Abbauprodukte abtransportiert werden. Aber nur Bewegung fördert die Durchblutung. Bewegungsmangel führt also auch dazu, dass sich bestehende Schmerzen verschlimmern und Entzündungen langsamer abschwellen.
Zusätzlich verfallen Betroffene aufgrund der Schmerzen oft in eine Schonhaltung, wodurch andere Gelenke fehlbelastet werden, die bis dahin weniger oder gar nicht von einer Arthrose betroffen waren. Nun nimmt auch dort der Verschleiß durch die Überlastung und Fehlhaltung zu. Entgegen der weitläufigen Meinung ist es deshalb entscheidend, dass Betroffene trotz Arthrose und Schmerzen gelenkschonenden Sport und gezielte Übungen machen, und sich im Alltag bewegen. Wer aufgrund der Schmerzen in Schonhaltung verfällt oder sich zu viel Ruhe gönnt, der verschlimmert die Beschwerden.
Denn da der Knorpel über keine eigenen Gefäße verfügt, kann er nur durch die mechanische Verteilung der Gelenkflüssigkeit mit Nährstoffen versorgt werden, die ihn widerstandsfähig machen und die Degeneration ausbremsen. Die Synovialflüssigkeit kann also nur durch Bewegung gleichmäßig über den Knorpel verteilt werden. Und auch die Produktion der Gelenkschmiere nimmt ab, wenn man sich zu wenig bewegt. Außerdem kann die Gelenkflüssigkeit natürlich nur die Nährstoffe verteilen, mit denen sie vorher über die Durchblutung versorgt wurde und welche die Betroffenen durch eine gesunde Ernährung zu sich genommen haben. Kommt es zu Bewegungsmangel, dann wird die Durchblutung der Gelenke vermindert, was den Nährstoffmangel des Knorpels zusätzlich begünstigt. Bei unausgewogener und besonders fettreicher Ernährung fehlen zudem häufig wichtige Nährstoffe für den Gelenkstoffwechsel. Ernährung und Bewegung sind also sowohl für die Prophylaxe als auch die Behandlung einer Arthrose im Anfangsstadium entscheidend. Sie können einen entscheidenden Beitrag für gesunden Knorpel leisten und ebenso eine bereits aktivierte Arthrose verlangsamen.
Sonst verschwindet die schützende Knorpelschicht mit der Zeit fast vollständig. Der Gelenkspalt schließt sich und es treten weitere Osteophyten auf. Die Schmerzen nehmen weiter zu und die Bewegungsfähigkeit wird immer stärker eingeschränkt, was wiederum den Verschleiß beschleunigt. Die Folge: Gelenke und Knochen reiben direkt aneinander schmerzfreie Bewegung ist nicht mehr möglich.
Rechtzeitig reagieren, vorbeugen & Risikofaktoren einer Hüftarthrose minimieren
Deshalb ist es entscheidend, dass man bereits bei den ersten Anzeichen einer Hüftarthrose reagiert. Zunächst treten Symptome wie Schmerzen und Steifheit nur als sog. Anlaufschmerzen auf, z.B. morgens nach dem Aufstehen oder nach langem Sitzen. Dann kommt es auch nach längerer oder intensiver Belastung, z.B. nach einem Umzug oder einer Wanderung zu anhaltenden Hüftschmerzen, die länger als einen Tag anhalten. Mit der Zeit chronifizieren sich die Schmerzen und halten teilweise über Wochen an. Später kommt es zunehmend auch in Ruhephasen zu Schmerzen und Knack-, sowie Reibegeräuschen. Der größte zu beeinflussende Risikofaktor ist Übergewicht, dicht gefolgt von Bewegungsmangel und falschen Bewegungsabläufen. Wichtig ist, dass man trotz Arthrose Möglichkeiten für gelenkschonenden Sport und Bewegung findet, um den Verschleiß zu verlangsamen. Wird ergänzend die Ernährung angepasst, kann man einem Großteil möglicher Risikofaktoren effektiv vorbeugen. Sobald man also Anlaufschmerzen nach dem Schlafen oder nach langem Sitzen wahrnimmt, sollte man mit einem Arzt sprechen und ggf. mit der Prophylaxe oder Behandlung beginnen.
Hierfür kommen konservative Therapien wie zum Beispiel gelenkschonender Sport (Wassergymnastik, Tai Chi oder Aquajogging), Physiotherapie, die Reduktion von Übergewicht, eine angepasste Ernährung, Akkupunktur und Kälte- und Wärmebehandlungen in Frage. Auch der Aufbau von Hüft- und Oberschenkelmuskulatur entlastet die Gelenke. Das hilft übrigens nicht nur bei der Hüftarthrose, sondern auch bei der sog. Gonarthrose, der Arthrose des Kniegelenks.
Das oberste Ziel ist, dass die Betroffenen trotz Arthrose und Schmerzen in Bewegung bleiben. Denn nur durch regelmäßige Bewegung kann der Knorpel weiterhin mit der wichtigen Gelenkflüssigkeit und Nährstoffen versorgt werden, was den weiteren Verschleiß ausbremst. Bewegung fördert außerdem die Durchblutung und die Produktion der Synovialflüssigkeit. Eine gesteigerte Durchblutung hilft dabei, dass Entzündungen schneller abschwellen und Schmerzen gelindert werden. Die Stärkung der Muskulatur reduziert außerdem Fettgewebe und entlastet die Gelenke.
Teilweise fällt Betroffenen die Bewegung jedoch aufgrund der Schmerzen sehr schwer. Hier können temporär NSAR wie Diclofenac zum Einsatz kommen, um durch die Schmerzlinderung die Bewegungsfähigkeit wiederherzustellen. Auch die Enzymtherapie kann die Schmerzlinderung unterstützen, wenn es sich um entzündliche Gelenkschmerzen handelt. Sie unterstützt die Regeneration und Abschwellung bei Entzündungen und stellt die Balance zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Botenstoffen wieder her.
Im fortgeschrittenen Stadium können operative Behandlungen wie eine Arthroskopie, eine Knorpeltransplantation oder eine Hüftprothese die schmerzfreie Bewegungsfähigkeit der Hüfte wiederherstellen. Doch soweit muss es gar nicht kommen. Durch gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und die Korrektur eventueller Fehlstellungen (z.B. Plattfüße oder Hüftdysplasie), kann eine Arthrose häufig verlangsamt werden. So kann die schmerzfreie Bewegungsfähigkeit der Gelenke häufig bis ins hohe Alter erhalten werden, auch wenn bereits eine Arthrose im Anfangsstadium (ruhende Arthrose) vorliegt.
Zudem kann eine Hüftarthrose nicht nur als altersbedingte Erscheinung auftreten. Immer mehr Menschen leiden bereits in jüngeren Jahren an zunehmenden Hüftschmerzen. Denn Übergewicht, monotone Bewegungsabläufe, eine besonders fettreiche Ernährung, Fehlstellungen wie X-Beine, O-Beine, Plattfüße oder Hüftdysplasien (die nicht durch orthopädische Einlagen oder Schuhe korrigiert werden), Überlastungen, Fehlbelastungen und schlecht ausgeheilte Brüche, Überlastungsschäden oder Sportverletzungen, begünstigen den vorzeitigen Verschleiß des Gelenkknorpels. Auch einige Krankheiten erhöhen das Risiko auf eine Arthrose, zum Beispiel ein Typ-2 Diabetes. Hüft- und Kniegelenke leiden besonders stark unter diesen Risikofaktoren. Der Gelenkknorpel nutzt sich so schneller ab als gewöhnlich. Bevor Sie also mit der Vorbeugung oder konservativen Therapie beginnen ist es wichtig, dass die Ursachen der Hüftschmerzen durch einen Arzt untersucht und eventuelle Behandlungsempfehlungen abgestimmt werden.
Übergewicht ist zudem nicht nur ein Risikofaktor, weil das höhere Körpergewicht die Gelenke zusätzlich belastet, sondern weil es gleichzeitig Bewegungsmangel und damit eine Unterversorgung des Gelenkknorpels mit Nährstoffen fördert. Das Fettgewebe produziert außerdem entzündungsfördernde Stoffe (Adipokine), welche Gelenkschmerzen begünstigen und Knorpel und Gelenke teilw. direkt schädigen. Durch Ernährung und Bewegung kann man also zahlreiche Risikofaktoren gleichzeitig vorbeugen. Beim Sport sollte man zudem darauf achten, dass die Bewegungen richtig ausgeführt werden und man sich ausreichende Regenerationsphasen gönnt, um Überlastungsschäden und Sportverletzungen zu vermeiden. Schwimmerschulter, Tennisarm, Läuferknie; sie alle sind nicht nur mit Schmerzen verbunden, sondern begünstigen eine Arthrose. Verbringt man einen Großteil seiner Arbeitszeit auf den Knien, im Sitzen oder in der Hocke, dann ist es wichtig, dass ein Ausgleich geschaffen wird. Sitzt man lange im Büro, sollte man zum Telefonieren aufstehen, die Treppe statt dem Aufzug nehmen und sich nach der Arbeit bewegen.
Die Hüfte – eines der wichtigsten Gelenke des menschlichen Körpers
Im Hüftgelenk werden der Oberschenkelknochen und das Becken des Menschen zusammengeführt. In diesem Übergang liegt auch die größte Gelenkkapsel des menschlichen Körpers, die auf eine Vielzahl von Belastungen und diverse Bewegungen ausgelegt ist. Inner- und außerhalb der Kapsel sind eine Reihe von Bändern zu finden. Wie bei allen Gelenken des Menschen wirken Schleimbeutel als zusätzlicher Puffer in den Übergangsbereichen eines Gelenks.
Durch seine tragende Rolle in der Fortbewegung und der Stabilisierung des Körpers beim Stehen, ist der Gelenkknorpel des Hüftgelenks einem besonders großen Verschleiß ausgesetzt. Während in jedem Lebensalter Gelenkschmerzen auftreten können, z. B. durch Verletzungen beim Sport, unterliegt das Hüftgelenk mit steigendem Alter einem besonders hohen Risiko der Abnutzung. Diese Abnutzung des Gelenkknorpels wird auch als Arthrose des Hüftgelenks bezeichnet.
Ohne eine schmerzfreie Bewegungsfähigkeit des Hüftgelenks sind wir in unserer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Umso wichtiger, dass die Symptome rechtzeitig erkannt werden und man einer Hüftarthrose vorbeugt. Wichtig ist auch, dass man mit anhaltenden oder wiederkehrenden Hüftschmerzen einen Arzt aufsucht, denn es können eventuell auch andere Ursachen dahinterstecken, die dann wiederum eine Hüftarthrose begünstigen, wenn man die Ursachen falsch behandelt und deshalb in Schonhaltung und Bewegungsmangel verfällt. Ein genaues Verständnis für die Symptome hilft hier, die eigenen Beschwerden besser einordnen und dem Arzt berichten zu können. Das erleichtert die Anamnese und Diagnose häufig ungemein.
Symptome richtig deuten - was für Hüftschmerzen sind das eigentlich?
Mit steigendem Lebensalter lässt sich häufig nicht eindeutig zwischen einer Arthrose und anderen Erkrankungen unterscheiden. Beispielsweise kann die Abnutzung des Knorpels mit einem Knochenschwund einhergehen. Auch das zusätzliche Auftreten einer Schleimbeutelentzündung ist keine Seltenheit, wenn das Immunsystem des Betroffenen nicht optimal funktioniert. Anders als bei Sportunfällen oder Infekten des gesamten Körpers, wird der Arzt häufig mehrere Ursachen diagnostizieren, die im Zusammenspiel für Ihre Schmerzen in der Hüfte verantwortlich sind. Wenn Sie einen akuten Schmerz in Ihrem Hüftgelenk spüren, muss dies nicht zwangsläufig auf eine Arthrose hindeuten. Gerade in jüngeren Jahren sind andere Ursachen für die Gelenkschmerzen wahrscheinlicher, die jedoch durch einen erfahrenen Arzt abgeklärt werden sollten.
Typische Symptome einer Hüftarthrose:
- Anlaufschmerzen: Hüfte fühlt sich nach einer langen Ruhezeit steif an, schmerzt und kann schlecht bewegt werden, vor allem morgens nach dem Aufstehen
- Starke, dauerhafte Hüftschmerzen, die wochenlang andauern
- Schmerzen, wenn die Fußspitze bei gestrecktem Bein nach außen gedreht wird
- Schmerzen nach höherer Belastung, wenn diese nach einem Tag nicht wieder verschwunden sind
- Probleme, Schuhe oder Socken anzuziehen, entstehen häufig durch eine zunehmende Versteifung des Hüftgelenks
- Hinken oder Einknicken beim Laufen
- Knack- und Reibegeräusche sind bei einer Hüftarthrose deutlich hörbar
- Ruheschmerzen in der Hüfte, z.B. beim Liegen oder im Sitzen (bei aktivierter Arthrose oder im fortgeschrittenen Stadium)
- Leistenschmerzen, die bis in den Oberschenkel und das Kniegelenk ausstrahlen können
- Schmerzen beim Abwärtssteigen einer Treppe
- Eingeschränkte Beweglichkeit des Oberschenkels, zum Beispiel schlechteres Beugen und Strecken, oder das Abspreizen ist nur mit Schmerzen möglich
- Chronische Muskelverspannungen im Hüft- und Lendenbereich
Symptome, die andere Ursachen als eine Hüftarthrose haben können:
- Anschwellen der betroffenen Körperpartie
- sichtbare Rötungen und Entzündungen
- eingeschränkte Beweglichkeit des Gelenks
- dumpfe, minutenlange Schmerzen nach langem Sitzen/Stehen
- Verspannte Muskeln
- Schmerzen und Symptome, die als Begleiterscheinung einer Infektion auftreten können, wie Gliederschmerzen, Fieber oder Nachtschweiß bei einer Grippe
Für die Diagnose ist außerdem wichtig, ob die Probleme eher akut aufgetreten sind, oder schleichend und langsam die schmerzfreie Hüftbewegung verhindern. Gerade wenn Sie übermäßig Sport treiben, oder im Berufsalltag viel auf den Beinen sind, kann die Hüfte in Mitleidenschaft gezogen werden. Dabei muss es nicht zu einer schweren Sportverletzung gekommen sein, die sich eindeutig als Grund für die Hüftschmerzen erkennen lässt. Auch eine fortwährende Überlastung oder unnatürliche und monotone Bewegungsabläufe können den Verschleiß fördern, oder zu Problemen mit Kapseln, Sehnen und Bändern beitragen.
Eine Arthrose in der Hüfte ist leider nicht heilbar. Es handelt sich um einen natürlichen Verschleiß, der den gesamten Körper im Zuge seiner Alterung betrifft. Umso wichtiger ist es, frühzeitig im Leben Maßnahmen zu ergreifen, um einen Verschleiß des Hüftgelenks und anderer Gelenke des Körpers hinauszuzögern. Begleitende Erscheinungen zur Arthrose, beispielsweise immer wieder auftretende Entzündungen der Schleimbeutel, oder anderer Teile der Gelenke (vor allem nach erhöhten Belastungen), lassen sich hingegen lindern oder beseitigen. Eine ausgewogene Ernährung zur Förderung des Immunsystems und des Gelenkstoffwechsels, sowie die Enzymtherapie von Wobenzym (Arzneimittel) sind hierfür sehr bewährte Ansätze.
Coxarthrose: Verlauf und Stadien
Die Stadien einer Hüftarthrose sind eng verbunden mit dem Zustand des Gelenkknorpels, der sich im Laufe der Erkrankung immer mehr abbaut. Im Grunde ist Knorpel eine spezielle Form von Bindegewebe. Je älter ein Mensch wird, desto weniger Wasser kann dieses Gewebe binden und desto weniger elastisch ist es. Dies zeigt sich auch im Gesicht eines alternden Menschen: Falten entstehen dadurch, dass das unter der Haut liegende Bindegewebe seine Elastizität verliert. Falten und Hüftarthrose sind also Alterserscheinungen. Doch ebenso können diese Alterserscheinungen durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt werden. Rauchen und zu viel Sonne begünstigen die Entstehung von Falten, während Übergewicht, Bewegungsmangel, Fehlbelastungen und Überlastung eine Hüftarthrose wahrscheinlicher machen. Wann und wie stark es zu diesen Alterserscheinungen kommt, das hat man also teilweise selbst in der Hand.
Die Arthrose der Hüfte teilt man in folgende Stadien ein:
- Grad 0: Die Oberfläche des Knorpels ist glatt und elastisch, d.h. das Hüftgelenk ist gesund
- Grad 1: An der Oberfläche des Knorpels zeigen sich aufgeraute Stellen, das umgebende Gewebe erscheint angegriffen
- Grad 2: Sichtbare Beschädigung des Knorpels, aber intakte Umgebung (Oberschenkelkopf, Hüftpfanne, Knorpelüberzug)
- Grad 3: 50-100% der Knorpelschicht sind geschädigt und die Risse ziehen sich bis zum Knochen
- Grad 4: Die Knochen reiben direkt aneinander, die Hüfte ist steif und schmerzt. Man spricht hier auch von der sog. "Knorpelglatze", da der Knochen unter dem Knorpel nun sichtbar und ungeschützt ist
Ursachen für Hüftarthrose & Gelenkschmerzen
Hüftschmerzen sind zu einer echten Volkskrankheit geworden, besonders weil die Menschen immer älter werden. Der Verschleiß des Gelenks im Laufe der Jahrzehnte ist tatsächlich die häufigste Ursache für Gelenkschmerzen. Doch nicht immer handelt es sich bei diesen Schmerzen auch um eine Hüftarthrose. Diese hat nämlich meistens eine konkrete Ursache und entsteht nicht nur durch altersbedingten Verschleiß. Sie tritt als sekundäre Arthrose also meistens früher auf als sie eigentlich sollte. Schwere Belastung im Beruf oder Leistungssport, sowie anatomische Fehlstellungen, oder eine vorgeschädigte Hüfte (z.B. durch einen Unfall oder eine Dysplasie) können eine frühzeitige Hüftarthrose verursachen. Eine primäre Arthrose entsteht hingegen durch keinen eindeutigen Auslöser, sondern verschiedene Risikofaktoren und Ursachen sind denkbar.
Ursachen einer primären Hüftarthrose:
- Bewegungsmangel
- Abnutzung und Verschleiß durch Überlastung, oder unnatürliche und einseitige Belastung, z.B. im Leistungssport, beim Tennis, beim Krafttraining oder beim Schwimmen
- Übergewicht
- Fettreiche Ernährung mit viel Omega-6-Fettsäuren und tierischen Fetten
- Erbliches Risiko - eine Coxarthrose tritt in einigen Familien gehäuft auf
Ursachen einer sekundären Hüftarthrose:
- Hüftdysplasie
- X-Beine
- Knochennekrose (Osteonekrose)
- Knorpelverletzungen nach einem Unfall
- Fremdkörper im Hüftgelenk
- Labrumläsion
- Synovialitis
- Bakterielle Infektionen des Hüftgelenks
- Hüftimpingement
Heute weiß man jedoch, dass eine Arthrose aus einem komplexen Zusammenspiel verschiedenster Faktoren entstehen kann. Stoffwechselveränderungen, Gelenkprobleme und andere Faktoren, die den Knorpelabbau und Entzündungsreaktionen begünstigen, gehen Hand in Hand. Eine klare Einteilung in primäre und sekundäre Arthrose ist nicht immer möglich und für eine effektive Behandlung auch nicht mehr zeitgemäß. Diese Formen können ineinander übergehen. Es gibt außerdem nicht nur bewegungs- oder ernährungsbedingte Faktoren. Auch die Genetik hat einen Einfluss auf die Entstehung einer Coxarthrose. Und auch einige Grunderkrankungen können das Risiko auf eine Arthrose steigern, z.B. ein Diabetes oder rheumatische Erkrankungen. Zudem sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Vor allem die Wechseljahre scheinen die Knorpeldegeneration zu fördern. Außerdem ist das weibliche Becken üblicherweise breiter als das männliche. Dies führt häufiger zu veränderten Knochenstellungen in den Hüft- und Kniegelenken (X-Stellung).
Risikofaktoren für eine Coxarthrose:
- Alter: 55 Jahre +
- Geschlecht: weiblich
- Körperumfang: Übergewicht
- Herkunft: Menschen kaukasischer Abstammung (europäisch) sind häufiger betroffen als Menschen afrikanischer oder asiatischer Herkunft
- Beruf: Leistungssportler, Schwerarbeiter
- Erbgut: Erbliche Knorpelschwäche
- Abnutzung und Verschleiß: Überlastung, monotone Bewegungsabläufe in Beruf und Sport, Leistungssport, Krafttraining
Neben der Arthrose gibt es eine Vielzahl von anderen Ursachen, die auch zu Schmerzen in der Hüfte führen können. Viele davon sind bereits in jungen Jahren feststellbar und hier deutlich wahrscheinlicher als eine früh eintretende Arthrose. Einige dieser Ursachen sind jedoch gleichzeitig direkte oder indirekte Risikofaktoren für die Entwicklung einer Hüftarthrose.
Die wichtigsten Probleme und Krankheitsbilder dieser Art sind:
- angeborene Fehlstellungen
- Knochenbrüche und Knochenschwund (Osteoporose)
- Hüftspezifische Krankheiten (z. B. Morbus Perthes)
- Entzündungen und Infekte aller Art
- Verletzungen (z. B. durch Sport, Unfälle, etc.)
Eine exakte Bestimmung der jeweils vorliegenden Ursache ist wichtig, um die richtige Form der Therapie einzuleiten. Beispielsweise ist bei Brüchen oder Rissen in den Sehnen und Bändern eine Schonung der Gelenke über einen bestimmten Zeitraum unverzichtbar. Bei entzündlichen Erkrankungen, beispielsweise nach Verletzungen oder einer Entzündung des Schleimbeutels, kann eine Enzymtherapie hilfreich sein. Ein Arzt sollte deshalb möglichst früh aufgesucht werden und nicht erst Wochen oder gar Monate nach Auftreten der Gelenkschmerzen in der Hüfte.
Wie wird die Arthrose in der Hüfte diagnostiziert
Wenn Sie zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr erstmals mit häufigeren Schmerzen in einem oder beiden Hüftgelenken zu tun haben, kann dies ein erstes Anzeichen für eine Arthrose des Hüftgelenks sein. Damit diese von anderen Erkrankungen und Problemen der Hüfte differentialdiagnostisch abgegrenzt wird, sollten Sie den Besuch bei einem Orthopäden vornehmen. Dieser wird Sie u. a. über Ihre Lebensweise und Details zum Auftreten der Hüftschmerzen befragen, beispielsweise um auszuschließen, dass eine akute Sportverletzung die Ursache für Ihre Beschwerden ist.
Typische Fragen in der Anamnese:
- Treten die Hüftschmerzen beidseitig auf?
- Wann treten die Hüftschmerzen auf (z.B. nach Belastung, nach dem Aufstehen, beim Treppenabstieg)?
- Kommt es zusätzlich zu Wärmeentwicklung oder Schwellungen?
- Wie lange halten die Schmerzen an?
- Treten die Schmerzen auch in Ruhephasen auf, z.B. im Liegen oder nachts?
- Gibt es weitere Begleitsymptome?
- Leidet die Bewegungsfähigkeit im Alltag unter den Schmerzen?
- Leiden Mitglieder Ihrer Familie an Hüftarthrose?
- Gibt es Vorerkrankungen der Hüfte?
- Wird die Hüfte durch Sport oder Beruf besonders beansprucht?
- Kam es in der Vergangenheit Sportverletzungen oder Überlastungsschäden?
- Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?
Oft wird der Arzt anschließend durch Abtasten herausfinden wollen, in welchem Bereich es zu Schmerzen in der Hüfte kommt. Eine Abnutzung der Knorpelschicht an den beteiligten Knochen lässt sich nicht direkt ertasten. Allerdings kann ausgeschlossen werden, dass es andere Auslöser für die Schmerzen gibt, z. B. Verletzungen an Sehnen, Nerven oder Bändern. Kommt es bei einer der durchgeführten Bewegungen zu einer Blockade, lässt dies einen möglichen Rückschluss auf die Ursache der Hüftarthrose zu. Auch ein angeschwollenes Hüftgelenk durch Entzündungen oder die Rückbildung der Muskulatur durch lang anhaltende einseitige und monotone Belastung lässt sich bei der bloßen äußerlichen Betrachtung des Patienten erkennen.
Zur weiteren Abklärung greift der Orthopäde gerne zusätzlich auf bildgebende Verfahren zurück, beispielsweise:
- Röntgenbild der Hüfte
- Untersuchung des Gewebes mittels Ultraschall
- Computer-Tomographie (CT)
- Magnetresonanz-Bilder/Kernspin (MRT)
Die Verfahren werden vom behandelnden Arzt gewählt, je nachdem ob dieser eher Probleme mit den Knochen und Knorpeln, oder mit dem umliegenden Gewebe, Sehnen und Bändern vermutet. Absplitterungen, Brüche oder die fortgeschrittene Abnutzung im Rahmen einer Arthrose lassen sich über das CT und die begleitende Röntgenuntersuchung besonders gut erkennen.
Die Röntgendiagnostik
Die Röntgenuntersuchung ist hier besonders aufschlussreich. Eine Coxarthrose lässt sich auf einen Röntgenbild besonders leicht erkennen. Wird das Hüftgelenk belastet (Röntgendiagnostik im Stehen) verkleinert sich bei vorliegender Hüftarthrose der Gelenkspalt deutlich. Auch weitere Merkmale können durch ein Röntgenbild sichtbar gemacht werden.
- Osteophyten: Hat der Knochen sich durch zackenförmige knöcherne Auswüchse verbreitert, um den steigenden Druck besser zu verteilen, der durch die degenerierte Knorpelschicht zugenommen hat?
- Subchondrale Sklerosierung: Hat die Knochenoberfläche sich verdichtet und verhärtet, um die zunehmende Belastung auszugleichen?
- Knochenödeme & Geröllzysten: Haben sich Ödeme (Flüssigkeitseinlagerungen) gebildet, weil durch den vollständigen Knorpelabbau Gelenkflüssigkeit in den Knochen eingedrungen ist? Sammelt sich diese Flüssigkeit in Blasen innerhalb des Knochens, dann nennt man diese auch "Geröllzysten".
- Verkleinerter Gelenkspalt: Der Gelenkspalt wird durch den Abbau der Knorpelschicht schmaler.
- Osteochondrosis dissecans: Haben sich Stücke aus abgestorbenem Knochengewebe gelöst?
- Hüftkopf und Gelenkpfanne: Haben sie sich verformt oder liegt eventuell eine angeborene Verformung vor, z.B. eine Hüftdysplasie oder ein Hüftimpingement?
- Loose Bodys: Sind freie Gelenkkörper sichtbar, welche die Knorpelfläche angreifen könnten?
So lässt sich einerseits eine Arthrose deutlich anhand von Osteophyten, einem verkleinerten Gelenkspalt und der Sklerosierung der Knochen erkennen. Andererseits können andere Ursachen für die Hüftschmerzen ausgeschlossen bzw. Ursachen einer sekundären Hüftarthrose erkannt werden, z.B. freie Gelenkkörper, eine Knochennekrose, eine Hüftdysplasie, Entzündungen der Gelenkschleimhaut oder Verformungen von Gelenkpfanne und Oberschenkelkopf.
Am besten lässt sich der Gelenkspalt zur Diagnose heranziehen. Nur eine funktionierende Knorpelschicht hält Oberschenkelkopf und Hüftpfanne auf Abstand, wodurch der sichtbare Gelenkspalt entsteht. Mit voranschreitender Arthrose verkleinert sich dieser Spalt immer mehr. Bei einer Hüftarthrose Grad IV ist gar kein Gelenkspalt mehr vorhanden und Hüftkopf und Gelenkpfanne liegen direkt aneinander.
Nun können ggf. weitere bildgebende Verfahren und Untersuchungen vorgenommen werden.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Bei Verdacht auf Knorpelschäden bietet sich ein MRT an, um diese genauer zu untersuchen. Gerade frühe Stadien der Arthrose können hier rechtzeitig erkannt werden, um frühzeitig mit der Prophylaxe beginnen zu können und sich alle gelenkerhaltenden Behandlungsmöglichkeiten offenzuhalten. Erkennt man nämlich auf einem Röntgenbild keinen Gelenkspalt mehr, dann steht die Diagnose Coxarthrose zwar nahezu fest. Doch leider sehr spät. Ein MRT zeigt vor allem Schäden am Weichteilgewebe (Bänder und Sehnen), die im Röntgenbild nicht sichtbar sind. So können frühzeitig Strukturschäden erkannt werden. Das ist vor allem bei einer sekundären Arthrose entscheidend. So kann ein MRT nach einer Sportverletzung zum Beispiel eine Verletzung der Hüftgelenkslippe (Labrumläsion) sichtbar machen. So kann nicht nur eine mögliche Ursache für eine sekundäre Hüftarthrose diagnostiziert werden, sondern auch ein konkreter Behandlungsansatz abgeleitet werden. Durch eine Hüftarthroskopie könnte in diesem Fall eine sog. Labrumnaht erfolgen, um weiterem Verschleiß entgegenzuwirken.
Auch die Knochenmarködeme, vor allem die Flüssigkeitseinlagerungen im Oberschenkelknochen, lassen sich im MRT besser erkennen als mit einem Röntgenbild.
Laboruntersuchung
Die Untersuchung des Blutes ermöglicht das Ausschließen von Infektionen und bakteriellen Entzündungen als Ursache für die Hüftschmerzen. So können zum Beispiel Autoimmunerkrankungen erkannt werden, die eine Coxarthrose prinzipiell begünstigen, z.B. Rheuma. Die Arthrose selbst kann nicht durch eine Blutuntersuchung diagnostiziert werden.
Differentialdiagnostik: Weitere Ursachen für Hüftschmerzen
Nicht nur die Degeneration des Knorpels kann zu Hüftschmerzen führen. Auch weitere Ursachen sind denkbar, die zwar teilweise eine sekundäre Arthrose verursachen können, aber häufig auch ganz andere Behandlungsansätze notwendig machen.
Eine Hüftarthrose muss deshalb differentialdiagnostisch von folgenden Erkrankungen abgegrenzt werden:
- Hüftdysplasie
- Hüftimpingement
- Knochenbrüche im Bereich des Oberschenkels und des Beckens, die durch Osteoporose verursacht wurden
- Leistenbrüche und eine weiche Leiste
- Arthritis
- Überlastungsschäden, z.B. ein Sehnenriss am Trochanter major
- Bakterielle Infektionen des Hüftgelenks
Liegt eindeutig eine Arthrose in der Hüfte vor und ist die Beweglichkeit des Gelenks erheblich eingeschränkt, stellt sich fast immer eine wichtige Frage: Wird ein künstliches Hüftgelenk benötigt? Oder genügt eine so genannte konservative Behandlung des natürlichen Gelenks, mit Medikamenten, Schonung, Krankengymnastik usw.?
Behandlung: Möglichkeiten zur Schmerzreduktion
Die meisten Patienten möchten, dass ihr natürliches Hüftgelenk so lange wie möglich erhalten bleibt. Je früher eine Coxarthrose behandelt wird, desto besser stehen die Chancen, dass die gelenkerhaltende (konservative) Therapie gelingt. Im Anfangsstadium einer Hüftgelenksarthrose kann ein Betroffener selbst viel gegen das Voranschreiten seiner Erkrankung tun: regelmäßige, gezielte Übungen für die Gelenke, Physiotherapie, gelenkschonender Sport wie Wassergymnastik und die Reduktion von Übergewicht. Wichtig ist hierbei, dass er sich gut von einem Arzt und einem Physiotherapeuten darüber beraten lässt, wie er seine Lebensgewohnheiten ändern muss, um die Gelenke im Alltag möglichst wenig zu belasten. Übungen für die Gelenke haben zudem das Ziel, die Muskulatur zu stärken, damit diese die Gelenke entlastet und gleichzeitig das Fettgewebe reduziert, welches ansonsten entzündungsfördernde Stoffe produziert und über den Blutkreislauf bis in die Gelenke und die Synovialflüssigkeit transportiert.
Konservative Therapie
Frühstadium (Grad 1 bis 2)
- Medikamente gegen Entzündungen und Schmerzen (z. B. Enzymtherapie oder Paracetamol)
- Gewichtskontrolle, ggf. Ernährung anpassen (weniger tierische Fette und Omega-6-Säure)
- Orthopädische Einlagen oder Schuhe, mit denen die Beinachse weniger belastet wird (vor allem bei Fehlstellungen)
- Krankengymnastik mit physikalischer Therapie (Anwendung von Wärme oder Kälte)
- Injektionen, z. B. von Hyaluronsäure
- Akupunktur
Zusätzliche medikamentöse Therapie
Mittleres Stadium (Grad 2 bis 3)
- Antirheumatika (NSAR)
- Physiotherapie: Bewusster Umgang mit Bewegung im Alltag
- Orthopädietechnik: Entlastungshilfen, Gehstützen
Arthroskopie & Endoprothesen
Fortgeschrittenes Stadium (Grad 4)
In diesem Stadium bleiben in der Regel nur operative Maßnahmen:
- Hüftarthroskopie: abgebrochene Knorpelstücke werden minimal-invasiv entfernt und der Knorpel geglättet
- Knorpelzell-Transplantation: auch autologe (körpereigene) Knorpelzelltransplantation (ACT) genannt, hier wird erst ein kleines Stück gesunder Knorpel entnommen, im Labor die Knorpelzellen vermehrt und in einem zweiten Eingriff die schadhafte Stelle mit dem gezüchteten Material ausgebessert
- Umstellungsosteotomie (Triple-Osteotomie): Korrektur des Beckens, damit das Hüftgelenk nicht mehr fehlbelastet wird (wird vor allem bei Hüftgelenksdysplasie eingesetzt)
- McMinn-Prothese: Ersatz für die Oberfläche des Hüftgelenks, auch als „Hüftkappe“, „Hüftüberkronung“ oder als „Hüftkrone“ bezeichnet
- Hüft-Totalendoprothese: Der vollständige Ersatz des Hüftgelenks, ausführliche Informationen dazu erhalten Sie im nächsten Textabschnitt
Das künstliche Hüftgelenk – unvermeidbar oder gibt es Alternativen?
Das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks gehört heutzutage zu den häufigsten Eingriffen im Bereich der Gelenk-Chirurgie. Ein neues Hüftgelenk, beispielsweise als vollständige Hüftkappenprothese, ist vergleichsweise kostspielig und mit einer aufwändigen Operation verbunden. Aber dank moderner Operationstechniken haben viele Patienten nach diesem Verfahren keine oder zumindest verringerte Schmerzen; ihre Beweglichkeit ist verbessert und ihre Lebensqualität erhöht. Lassen Sie sich hierzu am besten von einem erfahrenen Arzt beraten, der Ihnen die Vor- und Nachteile einer solchen Operation klar darlegen kann.
Viele Patienten fürchten den Eingriff und müssen sich manchmal zwischen dieser Operation oder weiteren Schmerzen entscheiden. Doch nicht in jedem Fall muss gleich über das künstliche Hüftgelenk nachgedacht werden. Andere Formen der Behandlung können ebenfalls eine Linderung verschaffen. Beispielsweise kann eine Hüftarthroskopie durchgeführt werden, bei der freie Hüftkörper (abgetrennte Knorpel- oder Knochenstücke) im Inneren des Gelenks beseitigt werden. Diese sorgen häufig durch Bewegung oder Druck für Schmerzen in ihrer direkten Umgebung. Ob einer dieser Eingriffe individuell sinnvoll ist, hängt von der Art der Arthrose und der auftretenden Gelenkschmerzen ab.
Die genannten Eingriffe sind vorrangig bei einer Hüftarthrose im Spätstadium zu überlegen. Wichtig ist es deshalb, sich frühzeitig mit den Problemen der eigenen Hüfte auseinanderzusetzen und Maßnahmen zu ergreifen, die einen weiteren Verschleiß der Knorpel im Hüftgelenk möglichst verhindern oder wenigstens verlangsamen. Entlastung, Bewegung und die richtige Ernährung sind hierbei essenziell.
Kann man Hüftschmerzen und einer Arthrose vorbeugen?
Bei allen Gelenken ist es ratsam, einem Verschleiß präventiv vorzubeugen. Dies gelingt am besten durch Bewegung ohne zu große Belastung. Deshalb sollten Sie frühzeitig damit beginnen, regelmäßig gelenkschonenden Sport und Fitness zu betreiben. Dies empfiehlt sich auch dann noch, wenn Sie bereits unter Gelenkschmerzen oder einer beginnenden Arthrose leiden. So können Sie verhindern, dass diese sich ausbreitet. Folgen Sie hierbei den Anweisungen Ihres Arztes oder Physiotherapeuten, mit welcher Form von Übungen Sie Ihrem Hüftgelenk etwas Gutes tun.
Sport bei Hüftarthrose:
- Stärkt die Muskulatur und reduziert Fettgewebe
- Ideal: Sport im Wasser, wie z.B. Aquajogging und Wassergymnastik
- Rumpfmuskulatur stärken, um Fehlhaltungen vorzubeugen
- Nicht mehr als 30 Minuten Sport pro Tag
- Stoßbelastung und Druck auf das Gelenk vermeiden, z.B. Fußball
- Muskeln dehnen, um die Beweglichkeit der Hüfte zu verbessern
- Weitere geeignete Sportarten: Schwimmen, Radfahren, Yoga, Wandern
Außerdem spielen Nährstoffe eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene Ernährung hilft dem Körper, sich zu regenerieren und den altersbedingten Verschleiß auszubremsen. Gehen die Schmerzen im Hüftgelenk oder anderen Gelenken mit Entzündungen einher, ist die Einnahme von Enzymen neben Vitaminen und Mineralstoffen wichtig. Durch eine Enzymtherapie mit Wobenzym (Arzneimittel) können Sie einen wertvollen Schritt leisten, Ihre Gelenkschmerzen in der Hüfte zu lindern und Ihre Beweglichkeit zu erhalten. Gesunde Ernährung mit wenig Fett beugt außerdem Übergewicht vor und ermöglicht die Reduzierung von Fettgewebe. Dieses produziert sog. Adipokine, welche entzündungsfördernd wirken und eine Arthrose verschlimmern können.
Auch die Reduktion von Übergewicht ist entscheidend, ebenso wie die Umstellung der Ernährung. Vermieden werden sollten Omega-6-Fettsäuren und dementsprechend tierische Fette. Fisch sollte gegenüber rotem Fleisch bevorzugt werden, aber beides sollten Sie in Maßen genießen. Besteht bereits eine Arthrose, sollten Sie maximal 100g Fleisch pro Woche, sowie zwei Portionen fettreichen Kaltwasserfisch essen (z.B. Lachs, Makrele, Forelle oder Hering). Lauchgemüse und Zwiebeln schützen den Knorpel nachweislich, u.a. durch den enthaltenen Wirkstoff Diallylsulfid und das sog. "Lauchöl" (Allicin).
Ernährungstipps bei Arthrose:
- Wenig gesättigte Fettsäuren: Fleisch und Milchprodukte vermeiden
- Milch nur als verarbeitetes Milchprodukt konsumieren, z.B. als Ayran, Sauermilch, fettarmen Käse oder Naturjoghurt und Quark
- Viel Obst und Gemüse
- Stark verarbeitete Lebensmittel wie Wurst vermeide
- Wenig Süßigkeiten und Nüsse
- Ballaststoffreich (pflanzlich) ernähren (Vollkornprodukte, Karotten, Hülsenfrüchte, Kartoffeln)
- Viele ungesättigte Fettsäuren, wie z.B. Omega-3-Fettsäure konsumieren (Fischöl, Lachs, Makrele, Hering, allg. Kaltwasserfische)
Allgemeine Tipps, um einer Hüftarthrose vorzubeugen:
- Vermeide Sie es, schwere Lasten zu heben
- Bei Arbeit im Sitzen: Regelmäßig aufstehen, lockern, dehnen, Bein schwingen lassen
- Übergewicht unbedingt vermeiden
- Fehlstellungen wie X-Beine, O-Beine, Plattfüße und Hüftdysplasien durch orthopädische Behandlung und Einlagen entgegenwirken
- Schmerzmittel nur temporär einsetzen, um wieder in Bewegung zu kommen. Schmerzmittel begünstigen den Abbau des Bindegewebes im Gelenkknorpel
- Wärmeanwendungen, Schlammpackungen und Vollbäder zur Schmerzlinderung nutzen
Achten Sie generell auf Ihren Körper. Gehen Sie frühzeitig zum Arzt, wenn Schmerzen längere Zeit andauern und schlimmer werden. Je früher eine Diagnose gestellt wird, desto eher kann die Erkrankung gestoppt oder ihr Verlauf verlangsamt werden. Auch nach Stürzen oder Unfällen sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, um mögliche verborgene Verletzungen abklären zu lassen. Gönnen Sie Ihrem Körper außerdem nach dem Sport ausreichende Pausen zur Regeneration.
Vor allem im Frühstadium einer Hüftarthrose haben Sie als Patient den weiteren Verlauf zum Teil selbst in der Hand. Ziel der konservativen Therapie und Prophylaxe ist vor allem die regelmäßige Bewegung und die Reduzierung von Übergewicht. Durch die damit einhergehende Anpassung der Ernährung und die Ausübung gezielter Übungen oder gelenkschonender Sportarten wirken Sie diversen Risikofaktoren gleichzeitig entgegen. Durch gesunde, entzündungshemmende Ernährung beugen Sie nicht nur Übergewicht vor (oder reduzieren es), sondern versorgen auch den Knorpel mit wichtigen Nährstoffen zur Stabilisierung und Regenration. Bewegung baut nicht nur Muskelmasse auf, welche Fettgewebe reduziert und die Gelenke entlastet, sondern fördert auch die Produktion der Synovialflüssigkeit und verteilt diese gleichmäßig. Außerdem fördert Bewegung die Durchblutung und hilft so dabei, dass Entzündungen schneller abschwellen und Schmerzen gelindert werden. Ernährung & Bewegung sind die Risikofaktoren, die Sie am besten beeinflussen können. Und das sollten Sie auch tun. Wenn es gar nicht erst zur fortschreitenden Degeneration des Knorpels kommt, dann muss dieser auch nicht operiert oder mit Medikamenten behandelt werden.
Sport-Tipps bei Hüftgelenksarthrose
Bewegung versorgt den Gelenkknorpel mit Nährstoffen und fördert den Muskelaufbau in den betroffenen Bereichen. Deshalb sollte auch bei einer schmerzhaften Arthrose in der Hüfte maßvoll gelenkschonender Sport getrieben werden, z. B. (Radfahren oder Aquagymnastik). Viele Tipps und Informationen für geeignete Sportarten bei Hüftgelenksarthrose und weitere Ratschläge zum Thema Gelenkgesundheit finden Sie in unserem Blog. Auch eine ausreichende Erholungsphase ist förderlich für die betroffenen Gelenke.
Grundsätze für gelenkschonenden Sport
- Viel Bewegung, wenig Belastung, z. B. Aqua-Fitness, Radfahren
- Jeden Tag 30 Minuten Bewegung ist ideal
- Stöße und Schläge auf das Gelenk vermeiden
- Muskeln aufbauen bedeutet Knorpel entlasten
- Moderater Sport bekämpft Arthrose-Schmerzen
- Gelenkschonender Sport stabilisiert den Knorpel