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Das Enzym Trypsin und seine Wirkung in der Enzymtherapie

Trypsin

Trypsin zählt mit seiner Wirkung zu den bedeutendsten Verdauungsenzymen. Als solches spaltet es größere Eiweißverbindungen in kleinere Bausteine auf und kann zusammen mit anderen Enzymen dazu beitragen, Entzündungen zu lindern und die Heilung bei Verletzungen zu fördern.


 

Was ist Trypsin und woher kommt es?1,2

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Trypsin ist ein wichtiges Enzym im Verdauungstrakt von Menschen und Tieren. Als proteolytisches Enzym, ist seine Hauptaufgabe die Spaltung von Nahrungsproteinen.

Gebildet wird Trypsin von der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) als die inaktive Vorstufe Trypsinogen. Die inaktiven Vorstufen von Enzymen werden auch als Zymogene bezeichnet, die erst durch die Abspaltung eines Molekülteils aktiv werden und danach ihre Arbeit aufnehmen können. Inaktive Vorstufen werden gebildet, damit körpereigenes Gewebe geschützt wird. Im Fall von Trypsin produzieren die Zellen des Pankreas die inaktive Form Trypsinogen, um sich vor der Selbstverdauung zu schützen. Erst wenn das Enzym im Dünndarm angelangt ist, wird es durch die Enteropeptidase, ein weiteres Enzym, in das aktive Trypsin umgewandelt. Wie jedes Enzym, hat auch Trypsin seine optimalen Umgebungsbedingungen, bei denen seine Aktivität am höchsten ist. So liegt das Temperaturoptimum bei etwa 37°C und das pH-Optimum zwischen 7 und 9 im basischen Bereich.


 

Was bewirkt Trypsin im menschlichen Körper?3

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Die Hauptaufgabe von Trypsin im Körper ist die Unterstützung der Verdauung. Als proteolytisches Enzym spaltet es Proteine (Eiweiße) in kleinere Verbindungen auf. Produziert die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Trypsinogen kann die orale Einnahme die Verdauung unterstützen. Doch was bewirkt Trypsin noch? Daneben kann Trypsin auch systemisch, also im ganzen Körper wirken. Früher dachte man, dass größere Moleküle die Darmbarriere nicht intakt überwinden können, sondern nur als kleinere Teilstücke in den Körper aufgenommen werden. Heute weiß man, dass auch größere Moleküle, und damit auch proteolytische Enzyme intakt über die Darmschleimhaut in den Körper aufgenommen (resorbiert) werden können. Dies geschieht, indem sie in kleinen Bläschen, sogenannte Vesikel, in die Darmzellen aufgenommen und durch diese Zellen in das Blut oder die Lymphe geschleust werden.

Dort angekommen kann Trypsin als Teil einer Enzymtherapie auch weitere Wirkungen entfalten, als nur die Verdauung zu unterstützen:

Linderung von Entzündungsprozessen und Schmerzen

Entzündungsprozesse sind ein natürlicher Bestandteil einer Vielzahl von Erkrankungen und Verletzungen, wie Sportverletzungen, aktivierte Arthrose oder Sinusitis und gehen meist mit Schmerzen einher. Generell ist die Entzündung ein natürlicher Bestandteil der Heilung. Damit der Heilungsprozess aber nicht durch die Entzündung behindert wird, muss sie genau reguliert sein. Denn gerät ein Entzündungsprozess aus dem Gleichgewicht und werden zu viele entzündungsfördernde oder -hemmende Botenstoffe als Teil dieses Prozesses gebildet, kann der körpereigene Heilungsprozess behindert werden. An diesen überschießenden Entzündungsprozessen setzt die Enzymtherapie an.

Orale Enzymkombinationen mit Trypsin werden über die Darmschleimhaut in den Körper aufgenommen und an Moleküle, wie Alpha-2-Makroglobulin gebunden (Bildung eines Komplexes). Diese Komplexform kann über den Blutkreislauf zu den verletzten Geweben im Körper transportiert werden und dort den Überschuss an Entzündungsbotenstoffen abfangen. Trypsin kann so seine Wirkung entfalten und die natürlichen Entzündungsprozesse wieder auf ein physiologisches Level bringen. Durch diesen Mechanismus zeigt Trypsin auch eine schmerzstillende Wirkung, da durch die Regulierung der Entzündung auch der Schmerz abnimmt.

Unterstützung der Durchblutung

Weiters können proteolytische Enzyme, wie Trypsin direkt im Gewebe die Durchblutung wieder anregen. Denn im Zuge einer Verletzung wird das Gewebe von Fibrin, einem natürlichen Bestandteil des Gerinnungssystems, abgeschirmt. Dabei bildet sich ein Netz um das beschädigte Gewebe, wodurch die Durchblutung vermindert wird. Trypsin kann dank seiner proteolytischen Fähigkeiten dieses Fibrinnetz abbauen und so die Durchblutung des beschädigten Gewebes unterstützen.

Einsatzgebiete von Trypsin als orale Enzymkombination

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Wobenzym®

Das Arzneimittel Wobenzym® nutz die Kraft des proteolytischen Enzyms Trypsin in Kombination mit dem pflanzlichen Enzym Bromelain und dem sekundären Pflanzenstoff Rutosid. Als Enzymkombination wird Wobenzym® bei Schwellungen, Entzündungen oder Schmerzen als Folge von Verletzungen, sowie bei schmerzhaften und aktivierten Arthrosen (chronischer Gelenkabnutzung) eingesetzt.

Die Anwendungsgebiete umfassen:

Weitere Informationen zu den vielfältigen Anwendungsgebieten sowie zur korrekten Einnahme von Wobenzym® finden Sie hier.

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Wobe-Mucos®

Wobe-Mucos® ist eine ergänzende bilanzierte Diät, zum Diätmanagement von onkologischen Patienten während und nach einer Chemo- und/oder Strahlentherapie. Mehr zu Wobe-Mucos® erfahren Sie hier.

Mögliche Nebenwirkungen von Trypsin

Generell sind orale Enzymkombinationen mit Trypsin sehr gut verträglich und haben wenige Nebenwirkungen. Gelegentlich kann es bei Einnahme von Wobenzym zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Blähungen, Übelkeit oder Durchfall kommen.

Bei bekannten Allergien auf Ananas wird von der Einnahme von Wobenzym aufgrund des enthaltenen Bromelains (Ananas-Enzym) abgeraten, da es zu allergischen Reaktionen wie Hautauschlägen oder Atemnot kommen kann.

Werden blutverdünnende Medikamente eingenommen, muss aufgrund der durchblutungsfördernden Eigenschaften von Wobenzym bzw. Wobe-Mucos vor der Einnahme mit dem behandelnden Arzt gesprochen werden.


 

Anwendung von Trypsin in einer oralen Enzymkombination

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Als Bestandteil von Wobenzym und Wobe-Mucos wird Trypsin in Form von speziell magensaftresistenten Tabletten verabreicht. Diese Schicht stellt sicher, dass die Enzyme intakt im Dünndarm ankommen und resorbiert werden können. Für die systemische Wirkung sollten orale Enzymkombinationen immer unzerkaut mit Abstand zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Ein Abstand von mindestens 30 Minuten vor oder mindestens 90 Minuten nach dem Essen muss für die optimale Wirkung eingehalten werden. Wird Wobenzym oder Wobe-Mucos zum Essen eingenommen, löst sich die Beschichtung der Tabletten früher, wodurch die Enzyme ihre Wirkung für die Verdauung einsetzen.

 

Wobenzym

Für eine optimale Dosierung sollte Wobenzym mit 2 × 3 oder 2 × 6 Tabletten täglich eingenommen werden. Als Kur empfiehlt sich die Einnahme von 2 × 3 Tabletten täglich über 2 Monate.

Generell gilt, dass Wobenzym so lange eingenommen wird, bis die Beschwerden vollständig abgeklungen sind. Tritt nach 2 Wochen keine Besserung auf oder haben Sie Unsicherheiten bezüglich der Einnahme, empfiehlt sich die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.

 

Wobe-Mucos

Begleitend zu einer Chemo- und/oder Strahlentherapie nehmen Sie täglich 3 × 4 Tabletten Wobe-Mucos ein.

Nach der Chemo- und/oder Strahlentherapie können Sie die Dosis auf täglich 3 × 2 Tabletten reduzieren.

Erfahrungsgemäß ist auch eine Einnahme von 2 × 6 Tabletten während oder 2 × 3 Tabletten nach einer Chemo- und/oder Strahlentherapie möglich.


 

Quellenverzeichnis:

  1. Bauchspeicheldrüse (Pancreas): Sekretion und Funktion; Thieme Verlag via medici; https://viamedici.thieme.de/lernmodul/542916/539497/bauchspeicheldr%C3%BCse+pancreas+sekretion+und+funktion; abgerufen am 12.12.2023
  2. Trypsin - Lexikon der Biochemie; Spektrum der Wissenschaft; https://www.spektrum.de/lexikon/biochemie/trypsin/6359; abgerufen am 12.12.2023
  3. Trypsin - Funktion & Krankheiten; MedLexi.de; https://medlexi.de/Trypsin; abgerufen am 12.12.2023