Thermalbäder: Natürliches Heilmittel bei Muskel- und Gelenkbeschwerden
Ratgeber: Gelenkgesundheit
Thermalbäder wirken nicht nur entspannend und stressmildernd, sie können sogar aufgrund ihrer mineralischen Bestandteile chronische Krankheiten lindern. Im Folgenden erfahren Sie welche Thermalbäder Ihnen bei der Linderung ihrer Beschwerden helfen können.
Solebad – Schwimmen wie im Meer
Solebäder findet man heutzutage in vielen Schwimmbädern und Kurkliniken. Meist liegt hier eine Salzkonzentration von circa 5% vor. Bekannt sind Solebäder für Ihre heilende Wirkung bei unterschiedlichen körperlichen Erkrankungen. Sole wirkt bei Allergien desensibilisierend und beruhigend. Sie wirkt antibakteriell und lindert so Entzündungssymptome der Haut, beispielsweise bei Akne. Besonders aber bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie Arthrose oder Rheuma, kann sich Sole positiv auswirken. Und das funktioniert so: Die Muskeln entspannen sich, wenn die gelösten Salze mit der Haut reagieren. Die Gefäße werden durch diese Reaktion geweitet. Gleichzeitig werden die Gelenke entlastet und die Beweglichkeit der Patienten verbessert. Aus diesem Grund ist insbesondere bei Menschen mit Arthrose und Gelenkproblemen Wassergymnastik in Solebädern zu empfehlen. Bewegungstherapeutische Maßnahmen können hier leichter und mit weniger Schmerzen durchgeführt werden. Wer dies einmal ausprobieren möchte, muss sich nur in seiner eigenen Umgebung umschauen. Viele öffentliche Schwimmbäder und Thermen haben mittlerweile extra Solebecken.
Kohlensäure – Mineralwasser gegen Bluthochdruck
Ein weiteres Heilbad mit einer ganz anderen Wirkweise ist das Kohlensäurebad. Hierbei wird das Badewasser künstlich mit Kohlensäure versetzt. Die Haut des Patienten nimmt während dieser Behandlung große Mengen an Kohlensäuregas auf. Dadurch nimmt die Körpertemperatur ab, die Durchblutung wird angeregt, die Herzfrequenz verlangsamt und der Blutdruck gesenkt. Diese spezielle Anwendung muss von Fachpersonal betreut werden. Insbesondere für Patienten mit Bluthochdruck, funktionellen oder arteriellen Durchblutungsstörungen ist diese Anwendung empfehlenswert. Des Weiteren hilft das Kohlensäurebad bei der Heilung von Wunden und Verletzungen. Das Kohlensäurebad hat außerdem eine beruhigende Wirkung und findet deshalb auch bei psychischen Erkrankungen und starken Stresssymptomen seine Anwendung. Dieses Heilbad wird bestenfalls während einer Kur und unter ärztlicher Betreuung angewendet. Kurorte in denen diese Behandlung angeboten wird, sind beispielsweise Bad Pyrmont, Bad Krotzingen oder Bad Wildungen.
Baden in Schwefelquellen – hilft besonders bei Gelenkproblemen
Schwefel kommt als natürliches Heilmittel in bestimmten Quellen vor. Heutzutage wird aber auch Badewasser speziell mit Schwefel versetzt, um unterschiedliche Krankheiten zu behandeln. Schwefelbäder wirken in mehrfacher Weise auf den Körper ein. Zunächst wirkt die Wärme des Wassers entspannend auf die Muskulatur. Gleichzeitig wird das Bindegewebe dehnbarer und die Blutgefäße erweitern sich. Schwefelwasser gilt als durchblutungsfördernd, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Bei bestimmten Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Ekzeme und Schuppenflechte wirken sich Schwefelbäder positiv auf die Symptome der Krankheiten aus. Aber auch bei Arthrose, Rheuma, Osteoporose sowie Bandscheibenerkrankungen können Schwefelbäder helfen. Für den medizinischen Nutzen reicht ein einmaliges Bad jedoch nicht aus. Regelmäßige Anwendungen, wie beispielsweise während einer Kur, sind besonders empfehlenswert für die Behandlung mit Schwefelwasser. Hier kann das Heilwasser ideal seine Wirkung entfalten. In Deutschland gibt es 31 anerkannte Kurbäder mit schwefelhaltigen Heilbädern, die für eine Therapie in Frage kommen.