Wassergymnastik für Gelenke: Sanfte Übungen für mehr Beweglichkeit
Ratgeber: Sport & Regeneration
Wassergymnastik und Aquafitness bei Bewegungs- und Gelenkschmerzen
Wassergymnastik und Aquafitness sind ein gelenkschonendes Ganzkörpertraining. Bei diesem Sport werden der Wasserauftrieb und der Wasserwiderstand genutzt um ein schmerzfreies, aber trotzdem effektives Training zu ermöglichen, weshalb es für viele Menschen mit Gelenkschmerzen geeignet ist.[1]
Bei richtiger Ausführung der Übungen und unter der Berücksichtigung einiger Voraussetzungen, kann Wassergymnastik Gelenkschmerzen nicht nur lindern, sondern die Regeneration unterstützen, oder das Voranschreiten von Gelenkerkrankungen wie einer Arthrose sogar verlangsamen.
Inhaltsverzeichnis
- Definition Wassergymnastik und Aquafitness
- Für wen ist Wassergymnastik geeignet?
- Welche Effekte haben die Übungen im Wasser?
- Vorteile der Fitness im Wasser
- Welche Ausrüstungen & Kosten sind nötig?
- Vier einfache Wassergymnastik Übungen ohne Ausrüstung
Heute schwören immer mehr junge Menschen und auch Profisportler auf das Training im Wasser. Denn der Wasserwiderstand ist ein harter und zugleich sanfter Trainingspartner, der die Muskeln intensiv fordert, die Durchblutung anregt und die Gelenke trotzdem schont. Anders als beim Training an Land federt der Wasserauftrieb Stoßbelastungen größtenteils ab und schont somit die Bandscheiben und Hüft-, Knie- und Fußgelenke. Eine Studie des Schwimmverbands NRW konnte belegen, dass Aquajogging im Vergleich zum Laufen auf einem Laufband nicht nur effektiver für das Herz-Kreislauf-System, sondern auch für die Gelenke gesünder ist – trotz gleicher Herzfrequenz.[2] Und die Bewegung im Wasser macht sowohl Jung als auch Alt oft noch mehr Spaß.
Sie können Wassergymnastik-Übungen allein in einem flachen Becken ausüben, jedoch fällt vielen das Training in Gruppenkursen leichter, da eine ausgebildete Fachkraft die Übungen anleitet und den Teilnehmern häufig Hilfsmittel wie Hanteln oder Schwimmhilfen zur Verfügung stehen. Diese steigern den Trainingseffekt und die Motivation.
Definition – was ist Wassergymnastik, was ist Aquafitness?
Wassergymnastik und Aquafitness haben vieles gemeinsam, jedoch gibt es auch Unterschiede.
Beide zählen zu den sanftesten und effektivsten Sportarten.[3] Bei beiden Wassersportarten werden Übungen in einem flachen Beckenbereich (ca. 1,20 m – 1,40 m) bei einer Wassertemperatur von meist 27 - 32° C ausgeübt.1 Der Wasserauftrieb sorgt dafür, dass Wirbelsäule und Gelenke entlastet werden, während gleichzeitig der Wasserdruck für einen hohen Widerstand sorgt. Zusätzlich werden die Gelenke durch die Bewegung und den Wasserdruck optimal durchblutet und mit wichtigen Nährstoffen versorgt, was ein essenzieller Faktor im Kampf gegen Gelenkverschleiß ist.
- Aquafitness: Aquafitness richtet sich hauptsächlich an gesunde Menschen, die sich auf gelenkschonende Weise auspowern wollen.1
- Wassergymnastik: Die klassische Wassergymnastik (auch Aquagymnastik genannt) konzentriert sich auf aerobe Übungen, bei denen meist der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Beweglichkeit im Vordergrund steht, z.B. zur Rehabilitation nach Unfällen, Verletzungen oder Operationen.
Wassergymnastik lässt sich außerdem in zwei Arten unterteilen: in die konditionelle Wassergymnastik und in die funktionelle Wassergymnastik.[4]
Konditionelle Wassergymnastik | Funktionelle Wassergymnastik | |
Ziel | Ganzheitliches Trainieren von Ausdauer, Fitness, Kraft, Koordinationsfähigkeit, Beweglichkeit | Therapeutische Zwecke, Rehabilitation, Wiederherstellung der Beweglichkeit durch langsamere Bewegungen |
Zielgruppe | Gesunde Freizeitsportler | Ältere Menschen, Personen mit Gelenkschmerzen |
Belastung des Organismus | Hoch | Gering |
In den nächsten Abschnitten sprechen wir von Wassergymnastik als Oberbegriff und schließen alle Unterformen und Formen von Aquafitness dabei ein.
Welche positiven Effekte haben Übungen im Wasser?
Im Vergleich zur Luft weist Wasser eine Dichte auf, die ca. 800- bis 1.000-mal höher ist.[5] Dadurch ist der Widerstand bei Sport im Wasser viel größer als bei Bewegungen an der Luft.
Im Wasser trägt der Körper durch den Auftrieb lediglich ein Zehntel seines Körpergewichts, was die Gelenke und die Muskeln enorm entlastet.[6] Da diese aber gleichzeitig auch gegen den Wasserwiderstand arbeiten und je nach Geschwindigkeit vier- bis zwölfmal mehr Kraft als an Land benötigen, wird der gesamte Bewegungsapparat gefordert und die muskulären Haltesysteme um Gelenke und Wirbelsäule durch das Wassertraining schonend stabilisiert, weshalb sich der Sport für Menschen mit Gelenkproblemen und Rückenschmerzen eignen kann.
Durch den reduzierten Kraftaufwand im Vergleich zur Gymnastik oder auch anderen Sportarten an Land, wird diese Art von Sport als weniger anstrengend empfunden und ist deswegen für die meisten Senioren gut geeignet. Einen zusätzlichen Profit des Trainings erzielt man dabei auf Haut- und Bindegewebe, für die das Wasser eine straffende Massagewirkung mit sich bringt und dadurch die Durchblutung des Gewebes verstärkt wird.
Verschiedene Erfahrungen zeigen, dass Patienten, die eine Knieprothese bekommen haben, sehr viel beweglicher waren und weniger Schmerzen hatten, wenn sie bereits sechs Tage nach der OP mit Wassergymnastik begonnen haben.[7] Damit wird die Beweglichkeit gefördert und die Steifheit im betroffenen Bein gemindert. Bei Hüftprothesen hingegen ist es ratsamer, ein wenig mehr Zeit zwischen OP und Wassergymnastik-Start zu planen. Wassergymnastik eignet sich deshalb hervorragend als Reha Maßnahme.
Der Wasserdruck wirkt wie eine Massage auf unsere Körpergefäße und fördert dadurch die Durchblutung. Das Training kurbelt dadurch zusätzlich das Herz-Kreislauf-System an.
Besonders Übergewichtigen erleichtert Wassergymnastik den Einstieg in die körperliche Aktivität: Durch den Schwebe-Effekt gelingen ihnen Übungen, die an Land zu anstrengend oder nicht möglich wären. So können Menschen mit Übergewicht einem regelmäßigen Training nachgehen, ohne dabei ihre Wirbelsäule und Gelenke übermäßig zu belasten. Es hat ebenso positive Auswirkungen auf die Psyche und Motivation.
Wassersport wie Wassergymnastik bewirkt sogar einen höheren Kalorienverbrauch als Übungen ohne Wasser. Um nämlich bei einer Wassertemperatur zwischen 28 und 31 Grad nicht auszukühlen, verbraucht der Körper durch den Temperaturen-Ausgleich automatisch mehr Kalorien.[8] Im Wasser ziehen sich die Blutgefäße zusammen und der Stoffwechsel wird erhöht, da der Körper im Wasser viel mehr Wärme als an Luft abgibt und diesen Wärmeverlust ausgleichen muss. Verlässt der Sportler das Wasser, dehnen sich die Blutgefäße wieder. Durch diesen Temperaturwechsel und die Anpassungsmaßnahmen, die der Körper vornimmt, wird das Immunsystem gestärkt. So verbraucht der Körper bei einer 30-minütigen Trainingseinheit im Wasser 400 Kalorien, während es bei einer Landeinheit nur 300 Kalorien sind.[9]
Die gleichzeitige Beanspruchung verschiedener Muskelgruppen führen zu einer Steigerung von Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit.
Bei Bewegungen in dem kühlen Nass wirkt das abfedernd, wodurch Zerrungen, Muskelfaserrisse und sogar Muskelkater vorgebeugt werden können. Deshalb eignet sich die Sportart auch besonders gut für den Wiedereinstieg in den Sport, beispielsweise nach einer Verletzung.
Sämtliche Gelenkbelastungen werden durch das Wasser weitgehend aufgehoben, dadurch können Gleichgewicht, Koordination, Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit optimal trainiert werden.
Der Wasserdruck erzielt einen positiven Einfluss auf die Gefäße und das Herz. Es erhöht einerseits die Leistung der Atmungsorgane, andererseits reduziert er aber auch den Herzschlag um fünf bis zehn Schläge pro Minute und schlägt sich damit äußerst positiv auf unser Herz-Kreislauf-System nieder.[10]
- Wichtig: Wenn man sich dazu entschieden hat Wassergymnastik als Sportart auszuüben, bedarf es zur Sicherheit immer der Absprache mit dem Hausarzt. Personen mit einem gesunden Herz-Kreislauf-System profitieren von der Wassergymnastik. Für manche Menschen mit Vorbelastungen ist allerdings besondere Vorsicht geboten.
Wasser übt Druck auf die oberflächlichen Blutgefäße aus, wodurch es beim Ausstieg aus dem Wasser zu einer Dekompensation der Blutgefäße kommt. Das kann sich bei einigen Menschen in Form von Schwindel darstellen oder sogar zu Luftnot führen.[11] Das Herzschlagvolumen steigt um etwa 20%, das Herz wird also mit mehr Blut versorgt.11
Diese stärkere Beanspruchung kräftigt das Herz-Kreislauf-System langfristig, ohne es jedoch zu überfordern. Patienten, die unter Bluthochdruck, akuten Entzündungen oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, sollten daher vorab ärztlichen Rat einholen. Dennoch kann auch bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz leichte bis moderate Belastung wie zum Beispiel Schwimmen langfristig vorteilhaft sein. Für Personen mit einem gesunden Herz-Kreislauf-System ist der Sport bestens geeignet. Durch tiefe Atmung während des Trainings wird nicht nur das Herz-Kreislaufsystem, sondern auch die Lungenkapazitäten trainiert. Mehr noch; richtig angewendete Wassergymnastik kann den Blutdruck sogar senken.[12],[13]
Dennoch gibt es Krankheiten und andere Voraussetzungen, bei denen Wassergymnastik nicht geeignet ist.
Kurz und bündig: Vorteile der Wassergymnastik[14]
- Schont und entlastet die Gelenke
- Fordert den gesamten Bewegungsapparat
- Stabilisiert Gelenke und Wirbelsäule (Rehamaßnahme)
- Hilft somit auch bei chronischen Rückenschmerzen
- Regt die Durchblutung von Haut und Bindegewebe an
- Fördert die Beweglichkeit und vermindert Steifheit
- Entlastet bei Übergewicht und ermöglicht Trainingseinheiten
- Stärkt das Herz-Kreislauf-System
- Erleichtert körperliche Aktivität
- Führt zu einer höheren Kalorienverbrennung als an Land
- Kurbelt Stoffwechsel an und stärkt das Immunsystem
- Steigert Muskelkraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit[15]
- Stärkt die Lunge
- Beugt Zerrungen, Muskelfaserrisse und Muskelkater vor - Muskeln werden gestärkt
- Trainiert Gleichgewichtssinn, Konzentration und Koordination[16]
- Kann langfristig Gelenkschmerzen lindern und verlangsamt das Voranschreiten degenerativer Gelenkerkrankungen wie z.B. Hüftarthrose[17],[18]
Für wen ist Wassergymnastik geeignet?
Durch die besondere Entlastung der Gelenke im Wasser eignet sich die Sportart vor allem für Menschen, die aufgrund von besonderen Umständen, Alter oder Schmerzen an Land nicht schmerzfrei bzw. voll bewegungsfähig sind.
Im Gegensatz zu Menschen ohne gesundheitliche Einschränkungen haben Personen mit Gelenkschmerzen, Schwangere, ältere Menschen und Übergewichtige eingeschränkte Möglichkeiten bei der Wahl einer Sportart. Bei vielen Menschen sorgen degenerative Muskel- und Gelenkerkrankungen für Schmerzen und eine verringerte Bewegungsfreiheit, was häufig zu Bewegungsverzicht führt.
Doch auf diese Weise entsteht ein ungünstiger Kreislauf: Die Gelenke schmerzen bei Bewegungsmangel auf Dauer noch stärker, da sie nicht optimal durchblutet sind. Aber eine gute Durchblutung ist notwendig, um die Gelenke mit wertvollen Nährstoffen zu versorgen und damit die Schmerzen und den Verschleiß einzudämmen. Diesen Kreislauf gilt es zu durchbrechen. Regelmäßige Wassergymnastik-Übungen können in diesem Fall eine gute Lösung sein.
Wassergymnastik ist – nach Rücksprache mit dem Arzt – für sehr viele Menschen empfehlenswert:
- Erwachsene und ältere Menschen
- Schwimmer und Nichtschwimmer
- Gesunde Personen und Menschen mit Einschränkungen wie z.B. Gelenkschmerzen, Rückenproblemen, Übergewicht
- Schwangere
- Personen mit Verletzungen
Wann ist Wassergymnastik nicht geeignet?1
- Bei offenen Wunden und sehr frischen Verletzungen
- Bei Infekten, Fieber und anderen akuten Erkrankungen
- Bei zu hohem Blutdruck oder bei frischer medikamentöser Einstellung
- Bei Herzinsuffizienz
- Bei Anfallsleiden/ Epilepsie
- Bei Personen mit Asthma oder COPD (= chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
- Bei Chlorallergie
- Bei Unwohlsein, Alkoholkonsum und der Einnahme von bewusstseins-/ gleichgewichtsstörenden Medikamenten
- Bei Osteoporose-Patienten
- Bei Menschen mit entzündlich chronischen Erkrankungen (hier können warme Temperaturen die Entzündung fördern)
Wo kann man Wassergymnastik ausüben?
Viele Fitnessstudios mit eigenem Schwimmbecken haben Wassergymnastik- und Aquafitness-Kurse in ihr Kursprogramm aufgenommen. Aber auch in Schwimmhallen wird der Sport häufig angeboten. Auch Nichtschwimmer können teilnehmen, denn die Wassertiefe beträgt meist 1,20 m – 1,40 m. Ein Training ohne Bodenkontakt, sogenanntes Tiefwassertraining, ist hingegen ausschließlich für Schwimmer geeignet.1 Geeignete Kurse in Ihrer Stadt finden Sie schnell z.B. per Google-Suche.
Ausrüstung und Kosten für Wassergymnastik
Als Basisausrüstung für Kursteilnehmer reicht normale Badekleidung aus:
- Badeschlappen
- Badetuch
- Badehose, Badeanzug oder Bikini (Empfehlung: mit fest anliegendem Oberteil)
- Obwohl der Kopf bei der Wassergymnastik über Wasser bleibt, herrscht in vielen Schwimmhallen eine Badekappen-Pflicht
Welche Hilfsmittel für Wassergymnastik gibt es?
Bei vielen Aquafitness-Kursen kommen Auftriebshilfen wie Schwimmgürtel oder Poolnudeln zum Einsatz. Diese werden den Teilnehmern für die Dauer des Kurses bereitgestellt.
Beispiele für Hilfsmittel:
- Kunststoffplatten, auch Paddles genannt
- Spezielle Handschuhe sorgen für mehr Wasserwiderstand
- Wasserhanteln, Schwimmnudeln und Gummibälle für einen verstärkten Wasserauftrieb
- In speziellen Aquafitness-Kursen kommen auch Steps, Trampoline oder Fahrradergometer zum Einsatz
Kosten für Wassergymnastik
Die Kosten für den Sport variieren je nach Anbieter. Viele Kurse, die der Prävention oder Rehabilitation dienen, werden von den Krankenkassen bereits unterstützt oder sogar ganz übernommen. Damit ein Kurs förderungsfähig ist, muss er bestimmte Präventionskriterien erfüllen.
Direkt von den Krankenkassen angebotene Kurse werden oft anteilig erstattet. Es lohnt sich, die Förderungsmöglichkeiten im Vorfeld mit der Krankenkasse abzuklären. Die Kursauswahl ist meist auf der Website der Krankenkasse bei den geförderten Maßnahmen aufgeführt.
Andere Anbieter wie Fitnessstudios mit Schwimmbad und städtische Bäder bieten häufig ebenfalls geförderte Kurse an – auch hier ist eine Anfrage empfehlenswert.
Beispielrechnung für Wassergymnastik Kosten:
- Kosten pro Kurs je nach Anbieter: ca. 40 bis 60 Euro
- Kostenzuschuss durch Krankenkasse: bis zu 80% bei ärztlicher Verordnung
- Basisausrüstung: Badebekleidung
- Wasserhanteln: ab 10 Euro
- Aquajogging-Gürtel: ab 20 Euro
- Schwimmnudeln: ab 5 Euro
- Zubehör wird von den Anbietern in der Regel gestellt
Übungen & Disziplinen – schonend fit mit Wassergymnastik
Für fast jeden Geschmack gibt es die unterschiedlichsten Gruppenkurse bzw. Angebote.[19]
- Aqua-Walking: Ideal für Einsteiger. Im Schwimmbad werden Geh- und Laufbewegungen mit Bodenkontakt ausgeführt; Ausdauer und Koordination werden trainiert.
- Aqua-Jogging: Trainiert die Ausdauer in seichtem oder auch tiefem Wasser, oft ohne Bodenkontakt. Kurbelt die Fettverbrennung an, strafft das Gewebe und stärkt das Herz-Kreislauf-System.
- Aqua-Aerobic bzw. Aqua-Robic: Mit Hilfe von Schwimmbrettern, Bauchgürteln und Poolnudeln werden im Wasser aktiv Kalorien verbrannt.
- Aqua-Fatburning: Aktive Fettverbrennung findet bei intensiven Bewegungsabläufen statt.
- Aqua-Power: Schnelle und intensive Bewegungen werden mit Wasserhanteln kombiniert. Dank der Gewichte trainiert es den ganzen Körper.
- Aqua-Zumba: Zumba tanzen im kühlen Nass. Mit motivierender Musik und Spaß tanzt man Bewegungen nach.
- Aqua-Cycling: Auf speziellen Fahrrad-Ergometern, die auf dem Boden des Pools stehen, trainiert man seine Ausdauer.
- Aqua-Ball: Ähnlich wie beim Wasserball spielen zwei Mannschaften gegeneinander, hier darf man jedoch nicht die Gegenspieler berühren.
- Aqua-Boxing: Kombiniert Kampfsportarten mit dem Training im Wasser und schult Koordination, Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit.
- Aqua-Step: Step-Aerobic im Wasser mit einem Stepper, auf dem man in komplexen Schrittfolgen auf- und absteigt. Stärkt die Koordinationsfähigkeit, Beinmuskeln und Ausdauer.
- Aqua-Dancing: Das Tanzen im Wasser zu Musik motiviert, vermittelt Spaß an Bewegung und fördert Koordination und Gelenkfunktionen.
- Aqua-Bouncing: Auf speziellen Trampolinen springen die Teilnehmer in unterschiedlichen Sprungvarianten wie Sidekicks oder Scherensprung und trainieren damit Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit und Kraft.
- Aqua-Relaxing: Fördert eine bessere Beweglichkeit der Gelenke und sorgt für Entspannung und Lockerung des Körpers.
- Aqua-Balancing: Eine Therapieanwendung mit nur einem Gast und einem Therapeuten, die in Thermalbädern angeboten wird und Entspannung und Mobilisation mit sich bringt.
Vier einfache Übungen für Wassergymnastik ohne Ausrüstung
- Warm-up
Mit Aquajogging wärmen Sie Muskeln und Gelenke sanft auf. Die angewinkelten Arme bewegen sich dabei gegenläufig zu den Beinen. Während des Joggens können Sie sich fortbewegen oder einfach auf der Stelle bleiben. Bei ausreichend Platz können Sie zudem seitlich von einem Beckenrand bis zum anderen sanft auf den Zehenspitzen wandern, den Oberkörper nach links und rechts rotieren und die Arme dabei mitnehmen. Führen Sie diese Übungen insgesamt zehn Minuten durch.
- Power-Workout
Lehnen Sie sich mit dem Rücken an den Beckenrand und halten sich mit ausgestreckten Armen daran fest. Heben Sie den Brustkorb leicht über die Wasseroberfläche. Halten Sie die Spannung im Oberkörper und fahren mit den Beinen „Fahrrad“. Die Übung können Sie so lange durchführen, wie Sie möchten. Kräftiges Strampeln erhöht die Wirkung der Übung.
- Dehnen und Balance
Halten Sie sich mit der rechten Hand am Beckenrand fest und strecken den linken Arm nach unten. Führen Sie nun den linken Arm schräg nach oben, während Sie gleichzeitig ihr rechtes Bein abspreizen. Wiederholen Sie diese Übung zehnmal. Anschließend Seite wechseln und ebenfalls zehn Wiederholungen ausführen.
- Cool down
Mit der letzten Übung entspannen Sie den Körper, bevor Sie das Training beenden. Stellen Sie sich in die Grätsche und lassen sie Schultern und Arme einfach hängen. Die Knie sind dabei leicht gebeugt, die Füße weisen leicht nach außen. Schwingen sie nun sanft mit den Armen nach links und rechts und lassen die Anspannung ausklingen. Atmen Sie kontrolliert und bewusst.
Weitere Wassergymnastik-Übungen
Wellen brechen
- Aufrecht im brusttiefen Wasser stehen
- Beide Beine gleichzeitig anziehen (Knie zur Brust)
- Den Körper durch Armwedeln stabilisieren
- Nun „schweben“ Sie im Wasser ohne Bodenkontakt
- Strecken Sie jetzt die Beine nach hinten aus
- Danach die Ausgangsposition wieder einnehmen und Beine während des Armwedelns nach vorne ausstrecken
Wiederholungen: je zehn
Effekt: Bauch-, Brust- und Armmuskeln, Rumpfstabilität und Koordinationsfähigkeit werden trainiert
Floß paddeln
- Setzen Sie sich auf ein Schwimmbrett
- Arme seitlich ins Wasser legen und nun mit Armbewegungen fortbewegen
- Die Füße dürfen derweil keinen Bodenkontakt haben
Wiederholungen: Fünf Minuten
Effekt: Verbessert das Gleichgewicht und trainiert Arme und Schultergürtel
Tanzen im Wasser
- Mit dem Rücken zum Beckenrand stehen (Wasser bis zur Brust)
- Mit den Armen nach hinten am Beckenrand festhalten
- Nun das linke oder rechte Bein nach vorne bewegen
- Jetzt das jeweilige Bein nach links und rechts ausstrecken
- Nach zehn Wiederholungen das Bein wechseln
Wiederholungen: 20 Wiederholungen pro Seite
Effekt: Innenseiten und Außenseiten der Beine werden gleichzeitig trainiert
Wasserliegestütze
- Mit beiden Händen am Beckenrand festhalten
- Mit den Füßen ca. ½ bis 1 Meter vom Beckenrand Abstand nehmen
- Für Einsteiger: Arme und Schulter sollten unter Wasser sein
- Wenn das Wasser zu flach ist, einfach ein wenig in die Knie gehen
- Jetzt die Ellenbogen beugen, damit der Oberkörper sich in Richtung Beckenrand bewegt
- Anschließend wieder nach hinten wegdrücken
- Für Profis: Übung mit nur einer Hand am Beckenrand ausführen
Wiederholungen: 25
Effekt: Trainiert Bauch-, Schulter- und Rückenmuskulatur
Quellen:
[1] https://www.vibss.de/sportpraxis/praxishilfen/aquafitness-wassergymnastik, Abruf am 13.04.2021
[2] Freyer, P., Schwimmverband NRW (2001): Wissenschaftliche Untersuchung zum Aquarunning, S.1-6
[3] https://www.tk.de/techniker/magazin/sport/basics/aquagymnastik-aquajogging-2007074, Abruf am 13.04.2021
[4] https://medlexi.de/Wassergymnastik, Abruf am 16.04.2021
[5] https://www.ifm.uni-hamburg.de/education/diver/documents-diver/ft-book/kap1-physgrund.pdf, Abruf am 01.06.2021
[6] https://www.kehlkopfoperiert-bv.de/patienten/wassertherapie/#:~:text=Der%20Mensch%20hat%20im%20Wasser,die%20oftmals%20strapazierten%20Gelenke%20entlastet., Abruf am 01.06.2021
[7] https://www.aponet.de/artikel/fruehe-wassergymnastik-nach-knie-op-11430, Abruf am 01.06.2021
[8] https://www.aok.de/pk/magazin/sport/fitness/7-gruende-warum-schwimmen-so-gesund-ist/, Abruf am 01.06.2021
[9] https://macau.uni-kiel.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dissertation_derivate_00007178/Endfassung_Dissertation_2017-07-11.pdf, Abruf am 01.06.2021
[10] https://www.tk.de/techniker/magazin/sport/basics/aquagymnastik-aquajogging-2007074, Abruf am 01.06.2021
[11] https://www.salto-physiovitalzentrum.de/index.php/kurse/kurse-fuer-erwachsene/aquafitness#:~:text=Wasser%20%C3%BCbt%20Druck%20auf%20die,Blutversorgung%20des%20Herzens%20wird%20gesteigert.&text=Schwimmen%20bietet%20den%20geringsten%20und%20Laufen%20den%20, Abruf am 01.06.2021
[12] Meyer, K.; Bücking, J.: Wassertherapie bei Herzinsuffizienz, Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Jahrgang 56, Nr. 12 (2005)
[13] Reichert, T. et al.: Aquatic training in upright position as an alternative to improve blood pressure in adults and elderly : a systematic review and meta-analysis, 1727–1737(2018) Springer
[14] Schlünz, U. (2005): Vergleich der Effektivität von rehabilitativen Trainingsformen im Wasser zu herkömmlichen Maßnahmen bei Patienten mit Low Back Pain
[15] Hahn, A.; Gatter, U.: Untersuchungen zur präventiven Wirkung des Aquatrainings, 59 (2007), 1, 18-25, Lit.
[16] do Lago, O. C.; Ried, B.; da Silva, R.; Coco, F. F.; Scarpi, M. J.; Conte, M.: Lageveränderungen der Körpersegmente von Senioren im Rahmen eines zehnmonatigen Wassertrainingsprogramms, Köln: Sportverl. Strauß (Verlag), 2010, S. 59-68, Lit.
[17] Weichold, B. I.: Wassergymnastik in der Gruppe bei degenerativen Gelenkserkrankungen. Osteoporose, Arthrose, mit Stundenbeschreibung für Patienten mit Morbus Bechterew, 27 (2002), 2 , S. 128-134, Lit.
[18] Editorial von Krauss, I.: Can exercise ease the burden of hip osteoarthritis?; https://www.openaccessjournals.com/articles/can-exercise-ease-the-burden-of-hip-osteoarthritis.pdf, Abruf am 31.03.2021
[19] https://www.onmeda.de/sport/aquafitness-formen-15930-2.html, Abruf am 16.04.2021